von Gabriel Rinaldi, Tim Frehler und Felix Lee
Diese Meldung stammt aus dem folgenden Briefing des Dossiers Platz der Republik:
Nach Informationen von SZ Dossier macht das Intranet der CDU nach dem Cyberangriff Ende Mai noch immer Probleme. Es geht insbesondere um das Mitgliederverzeichnis, alles andere läuft nach Angaben aus Parteikreisen wieder. Als direkte Folge der Attacke waren unter anderem Aufstellungsversammlungen aufgeschoben worden (SZ Dossier berichtete). CDU-Chef Merz sprach Anfang Juni vom „schwersten Angriff auf eine IT-Infrastruktur“, den eine politische Partei in Deutschland jemals erlebt habe.
Warum das wichtig ist: Deutsche Parteien stehen im Visier internationaler Hackergruppen. Auch die CDU wurde mehrfach angegriffen, etwa im Frühjahr durch Phishing-Angriffe russischer Hacker und dann im Mai durch das Ausnutzen einer Sicherheitslücke. Es ist ein Muster, das sich auch im Wahlkampf wiederholen könnte – und die Parteizentralen wochenlang handlungsunfähig machen kann.
Verzögerte Abläufe: Der Rattenschwanz ist meist noch länger. 35 bis 40 Prozent aller Aufstellungsversammlungen für die Bundestagskandidaturen sollen noch nicht stattgefunden haben, berichtet Table Briefings. Das wäre eine nicht unerhebliche Zahl, die bei einer schnellen Neuwahl zur Herausforderung werden könnte.
Jein: Auf die Frage, ob die CDU noch von den Auswirkungen des Cyberangriffs betroffen sei und ob es Verzögerungen in den Abläufen gebe, hieß es aus dem Konrad-Adenauer-Haus lediglich: „Wir sind voll einsatzfähig und auf alle Szenarien vorbereitet.“