von Roman Deininger, Valerie Höhne, Bastian Mühling und Matthias Punz
Diese Meldung stammt aus dem folgenden Briefing des Dossiers Platz der Republik:
Viel hilft nicht viel in der Klimapolitik. Zu diesem Ergebnis kommt eine internationale Studie, die gestern Abend im Fachmagazin Science veröffentlicht wurde. „Es kommt vielmehr auf den richtigen Mix an Instrumenten an“, sagte Leitautor Nicolas Koch SZ Dossier. Wie diese Mischung aussieht? CO₂-Bepreisung, Energiesteuer und Abbau fossiler Subventionen – das seien die drei Stellschrauben, die dafür sorgten, dass Regulierungen und Förderprogramme besser funktionierten. Das berichtet Bastian Mühling.
Ohne Begleitung keine Wirkung: Zum Beispiel habe das weiche Aus für Verbrennerfahrzeuge in Norwegen in Kombination mit einem CO₂-Preis auf Sprit zu einer messbaren Emissionsreduktion geführt. „Verbote brauchen ihr Begleitinstrument“, sagte Nicolas Koch vom Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC). Unter der Leitung des MCC Berlin und des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) hat das internationale Forscherteam 1 500 Klimapolitikmaßnahmen in 41 Ländern von 1998 bis 2022 analysiert.
Regulierungsluft nach oben: Davon identifizierten die Ökonominnen und Ökonomen nur 63 Erfolgsfälle, in denen die Maßnahmen zu einer Emissionsminderung von jeweils durchschnittlich 19 Prozent geführt haben. Dass da noch Luft nach oben ist, zeigt auch der Ausblick der Forschenden: „Selbst, wenn alle untersuchten Länder ihre Erfolge der Vergangenheit wiederholen würden, wäre mehr als das Vierfache der bisherigen Anstrengungen nötig, um die Emissionslücke von 23 Gt CO₂ bis 2030 zu schließen“, schreiben sie.
Wie sich die Weltgemeinschaft dabei anstellt, begleitet ab September unser Dossier Nachhaltigkeit (hier geht es zur Anmeldung).