E-Perso wechselt ins Digitalministerium

Guten Morgen. Wer vor einigen Wochen von Berlin aus fliegen musste, kennt Collins Aerospace. Das ist der Flughafen-Dienstleister, der Ende September Opfer eines Cyberangriffs wurde. Wegen des mutmaßlichen Ransomware-Angriffs mussten verschiedene Systeme offline genommen werden, was wiederum den Flugbetrieb störte.

Wie jetzt bekannt wurde, will die Hackergruppe Everest Daten von einem sogenannten FTP-Server abgezogen haben. Um reinzukommen, soll sie die alten Zugangsdaten aiscustomer/muse-insecure genutzt haben, die seit einer Infostealer-Infektion 2022 im Umlauf gewesen sein sollen. Geschlossen wurde diese Schleuse offenbar erst eine Woche nach dem Datenabzug.

Doch damit nicht genug. Wie Heise berichtet, hat der Chaos Computer Club (CCC) herausgefunden, dass auch weitere Systeme der Firma schlecht gesichert waren. So soll es möglich gewesen sein, Nachrichten in Flugzeugcockpits zu senden und versendete Nachrichten einzusehen. Der CCC konnte sich mit der Benutzernamen-Passwort-Kombination test/test in das entsprechende System einloggen.

Der Fall zeigt einmal mehr: Viele Cyberangriffe beginnen nicht mit Hackerinnen und Hackern in Kapuzenpullis, die in abgedunkelten Zimmern vor grünen Codezeilen sitzen. Sondern mit Passwörtern, die eher Türöffner sind als Sicherheitsbarrieren.