von Florian Eder, Peter Ehrlich und Gabriel Rinaldi
Diese Meldung stammt aus dem folgenden Briefing des Dossiers Platz der Republik:
Vier von zehn Deutschen finden, dass die Bundesregierung beim Klimaschutz nicht weit genug geht. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von YouGov im Auftrag von SZ Dossier. Demnach sagen 41 Prozent, die Maßnahmen der Regierung gingen nicht weit genug, 21 Prozent empfinden sie als übertrieben. Lediglich 27 Prozent finden das Regierungshandeln im Großen und Ganzen richtig.
Auffällig sind die Unterschiede entlang der Parteipräferenz. Besonders unzufrieden mit der bisherigen Klimapolitik sind erwartungsgemäß Anhängerinnen und Anhänger der Grünen: 88 Prozent von ihnen fordern mehr Maßnahmen. Auch bei Wählerinnen und Wählern der Linken überwiegt die Kritik mit 71 Prozent. In der Union überwiegt mit 47 Prozent die Zustimmung zum bisherigen Kurs. Die AfD-Anhängerschaft lehnt Klimapolitik klar ab: 58 Prozent finden, die Maßnahmen gingen zu weit – der höchste Wert unter allen Parteien.
Besonders auffällig: 58 Prozent der SPD-Wählenden halten die Maßnahmen der Bundesregierung für unzureichend, obwohl ihre Partei Teil der Regierung unter Kanzler Friedrich Merz ist. Zugleich zeigt sich: Viele Menschen können die Politik der Regierung nicht klar einordnen. Elf Prozent der Befragten antworten mit „weiß nicht“, wenn sie nach ihrer Einschätzung zum Klimakurs gefragt werden. Es ist ein vergleichsweise hoher Wert.
Wer mehr Klimaschutz will – und wer nicht: Der Wunsch nach ambitionierterer Klimapolitik zeigt sich auch bei der Frage nach der grundsätzlichen Bedeutung des Themas: Unter Befragten, die Klima- und Umweltschutz zu den drei wichtigsten politischen Zielen zählen, halten 85 Prozent die Regierungspolitik für unzureichend. Bei denjenigen, denen Klimaschutz nicht wichtig ist, äußern sich hingegen nur 31 Prozent so; 26 Prozent meinen, es werde zu viel getan.