Die Vereinigten Staaten blicken auf ein angespanntes Wochenende zurück: Während sich US-Präsident Donald Trump bei einer Militärparade feiern ließ, demonstrierten Millionen Menschen gegen seine Politik. Eine demokratische Politikerin und ihr Mann wurden bei einem Attentat in ihrem Wohnhaus getötet. „Die großen Proteste in zahlreichen Städten der USA reflektieren die tiefe politische Spaltung in den USA. Aber auch tiefe politische Gegensätze dürfen nicht gewaltsam ausgetragen werden“, sagte Metin Hakverdi, Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung, SZ Dossier.
Größte Proteste gegen Trump: Bei den landesweiten „No Kings“-Protesten haben laut den Veranstaltern mehr als fünf Millionen Menschen in mehr als 2 000 Städten teilgenommen. Sie werfen Trump vor, wie ein König herrschen zu wollen. Die Parade, die Trump zum 250. Gründungstag der US-Streitkräfte veranstalten ließ, fand an seinem 79. Geburtstag statt. Der Andrang in Washington war eher überschaubar. Dafür fand parallel der bislang größte Protest gegen Trump statt. An einigen Orten kam es zu Festnahmen – so fuhren etwa in San Francisco und Culpeper zwei Männer ihre Fahrzeuge in die Menge. In Salt Lake City wurde ein Demonstrant angeschossen und lebensgefährlich verletzt. Der 39-jährige Mann starb am Sonntag im Krankenhaus.
Die Stimmung ist angespannt: Bereits am Samstag war es in Minnesota zu Attentaten auf demokratische Politiker gekommen: Ein bewaffneter Mann hatte die demokratische Abgeordnete Melissa Hortman, die dem Parlament von Minnesota angehörte, und ihren Ehemann Mark getötet. Wie Hakverdi ausführte, sei die Gewalt in diesem Zusammenhang erschreckend – schockiert habe ihn besonders der „offenbar politisch motivierte tödliche Angriff“ auf Abgeordnete der Demokratischen Partei, sagte der SPD-Abgeordnete. „Diese Tat erinnert mich an den Mordfall Walter Lübcke in Deutschland vor wenigen Jahren“, sagte er.