von Florian Eder
Diese Meldung stammt aus dem folgenden Briefing des Dossiers Platz der Republik:
Der Bundeskanzler hat Litauen Beistand versprochen und sich damit auch eigene große Aufgaben gestellt: „Gemeinsam mit unseren Partnern sind wir entschlossen, das Bündnisgebiet gegen jede, gegen jede Aggression zu verteidigen“, sagte Friedrich Merz in Vilnius. „Die Sicherheit unserer baltischen Verbündeten ist auch unsere Sicherheit.“
Aufgabe Aufrüstung: Zur allgemeinen Ernüchterung hatte der Bundeskanzler in dieser Woche eine neue Volte des US-Präsidenten in der Russlandpolitik zur Kenntnis nehmen müssen – ein weiterer ernster Hinweis darauf, was für Deutschland in den kommenden Jahren ansteht: sich zunehmend und schrittweise selbst in die Lage zu versetzen, auch militärisch so handlungsfähig zu werden, dass die Beistandsgarantie einen Wert hat.
Bedrohungslage: Merz war zur Indienststellung der neuen, dauerhaft in Litauen aufgestellten Brigade angereist. „Liebe Litauerinnen und Litauer, Sie können sich auf uns, Sie können sich auf Deutschland verlassen“, sagte er – in ernster Lage: Russlands aggressiver Revisionismus „bedroht unsere gemeinsame Sicherheit in Europa und im gesamten euro-atlantischen Raum“, sagte er. „Der Schutz von Vilnius ist der Schutz von Berlin.“
Reisevorbereitungen: Eine persönliche Begegnung mit Trump steht demnächst an. Merz hat einen baldigen Besuch in Washington bereits angekündigt. Es ist kein Selbstläufer für den Kanzler, der als alter Transatlantiker mit vergleichsweise großer Enttäuschung über Trumps Abwendung von Europa rechnen muss. Mit Launen des Gastgebers sowieso: Der jüngste Besucher, Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa, hat wieder einen der zanksüchtigeren Tage erwischt.