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Meldung

Sabotage als neue Form der hybriden Kriegsführung

Die Schienenverbindungen aus und in den Westen sind von großer Bedeutung für die Ukraine. Auch Nachschub an Waffen liefern die westlichen Verbündeten der Ukraine auf dem Schienenweg. Vor diesem Hintergrund ist die Meldung des deutschen Generalbundesanwalts über die Verhaftung von drei Verdächtigen besonders brisant: Sie sollen sich „zur Begehung einer schweren Brandstiftung sowie der Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion“ bereit erklärt haben. Anschlagsziel sei demnach der Güterverkehr zwischen Deutschland und der Ukraine gewesen, berichten Florian Flade, Jörg Schmitt, Christian Wernicke und Ralf Wiegand in der SZ.

Drei Männer aus der Ukraine: Bereits am 9. Mai vollstreckten Kölner Polizisten demnach einen von drei Haftbefehlen und nahmen einen – nach SZ-Informationen 21-jährigen – Mann in Köln fest. Tags darauf schlug das Landeskriminalamt Baden-Württemberg in Konstanz zu und verhaftete einen weiteren Verdächtigen, angeblich 24 Jahre alt. Ein dritter Mann ging den Behörden am Dienstag im schweizerischen Kanton Thurgau ins Netz. Alle drei Männer sind laut Generalbundesanwalt ukrainische Staatsbürger. Ihnen wird Agententätigkeit zu Sabotagezwecken vorgeworfen.

Sprengstoffanschläge geplant: Yevhen B., Daniil B. und Vladyslav T. sollen sich spätestens Ende März gegenüber einer oder mehreren mutmaßlich im Auftrag von russischen staatlichen Stellen handelnden Personen bereit erklärt haben, Brand- und Sprengstoffanschläge auf den Gütertransport in der Bundesrepublik Deutschland zu begehen. Sie hätten demnach von Deutschland aus Pakete mit Spreng- oder Brandvorrichtungen versenden sollen, Ziele wären Adressen in der Ukraine gewesen.

Neues Ziel Infrastruktur: „Das sind extrem erhebliche Vorwürfe, die die neue Qualität hybrider Bedrohung“ in Deutschland durch Russland zeigen würden, sagte der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) gestern. Russische Geheimdienste gingen bei Sabotage und Spionage „risikobereiter und aggressiver“ vor, dazu brauche es keine ausgebildeten „Agenten alter Schule“ mehr, sondern sogenannte Low-Level-Agenten, die für kleines Geld angeworben würden. Die Angriffe richteten sich nicht nur gegen staatliche Institutionen, sondern auch gegen kritische Infrastruktur, die Privatwirtschaft und einzelne Personen.