von Florian Eder
Diese Meldung stammt aus dem folgenden Briefing des Dossiers Platz der Republik:
Die deutsche Spitzenpolitik hat den verstorbenen Papst Franziskus zuvörderst für seine zugewandte Art und Menschenfreundlichkeit gewürdigt, für seine Führung durch Beispiel, nicht nur Predigt – ein früher Hinweis darauf, wofür er in Erinnerung bleiben wird. Und wofür nicht.
Ikone und Inspiration: „Mit Franziskus verliert die Welt ein leuchtendes Zeichen der Hoffnung, einen glaubwürdigen Anwalt der Menschlichkeit und einen überzeugenden Christen“, schrieb Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in einem Kondolenzschreiben (übrigens an das Kardinalskollegium). Olaf Scholz pries Franziskus' Hinwendung zu den Schwachen. Kirche und Welt verlören „einen Fürsprecher der Schwachen, einen Versöhner und warmherzigen Menschen“.
Vorbild und Zeugnis: Friedrich Merz werden der Einsatz des Verstorbenen für die Schwächsten der Gesellschaft, für Gerechtigkeit und Versöhnung in Erinnerung bleiben. Mit seiner „Demut und Liebe für die weniger vom Glück Begünstigten“ habe er Millionen Menschen inspiriert, nicht nur Kirchenmitglieder, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Sein Vermächtnis führe hin zu einer „gerechteren, friedvolleren und mitleidsvolleren Welt“. Bundestagspräsidentin Julia Klöckner erklärte, der Papst habe die Hoffnung verkörpert, dass Religion nicht trennen, sondern verbinden könne.
Wofür niemand Papst Franziskus würdigte: für kraftvolle innerkirchliche Reformen oder besonderes Interesse an Europa oder Deutschland. Nicht für überbordendes Augenmerk auf politische Wirksamkeit, nicht für Klarheit im Krieg gegen die Ukraine, nicht für eine Positionierung zur Hamas und nicht für respektvolle Sprache gegenüber Schwulen.