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Meldung

Drei Erkenntnisse aus der Kriminalstatistik

Die neuen Zahlen weisen erneut einen Anstieg der Gewaltkriminalität aus: Besonders unter Kindern gab es mehr Fälle. Innenministerin Nancy Faeser (SPD) hat gestern die Polizeiliche Kriminalstatistik für das Jahr 2024 vorgestellt. Insgesamt gab es dank der Teillegalisierung von Cannabis mit 5,8 Millionen weniger Straftaten als im Vorjahr. Doch bei den Zahlen sollte trotzdem genau hingeschaut werden. Drei Erkenntnisse.

Besonders die Gewaltdelikte sind gestiegen. Die Polizei zählte insgesamt 217 000 Straftaten in diesem Bereich und damit so viele wie seit 2010 nicht mehr. „Jeden Tag kommt es in Deutschland zu 600 Gewaltdelikten“, sagte Faeser. Die Zahl der gefährlichen und schweren Körperverletzungen stieg seit 2010 um fast elf Prozent, berichtet Markus Balser in der SZ. Verzeichnet wurden auch Daten zu Messerangriffen: Demnach kam es zu 15 000 von ihnen, mehr als sieben Prozent aller Gewaltverbrechen.

Immer häufiger werden Minderjährige zu Tätern. Laut der Statistik stieg die Zahl der Verdächtigen bei bis zu 14-jährigen Kindern innerhalb eines Jahres um mehr als elf und bei Jugendlichen zwischen 15 und 17 Jahren um vier Prozent. BKA-Chef Holger Münch sieht die wichtigste Erklärung hierfür im Anstieg psychischer Belastungen, ausgelöst vor allem durch die Corona-Pandemie. Das BKA forderte von der Politik, sich stärker um die Heranwachsenden zu kümmern, die sonst auch als Erwachsene zur echten „Problemgruppe“ werden könnten.

Die Gewalt gegen Frauen nimmt zu. Bei den Opfern von Gewalt wächst die Zahl der Frauen deutlich. Die Zahl angezeigter schwerer Gewalttaten wie etwa Vergewaltigungen, sexueller Übergriffe und sexueller Nötigung stiegen um mehr als neun Prozent auf 13 320 Fälle. Die Opfer waren nahezu ausschließlich weiblich. Wie Faeser betonte, sei ein besserer Schutz von und mehr Hilfe für Frauen nötig. „Keine Frau muss sich dafür schämen, Opfer von Gewalt geworden zu sein“, sagte die Innenministerin.