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Wie sich die US-Kürzungen auf das Fulbright-Programm auswirken

Durch die Kürzungen der US-Administration stehen auch Stipendiatinnen und Stipendiaten des Fulbright-Programms vor Herausforderungen. Das Programm fördert den akademischen Austausch mit den Vereinigten Staaten und wird teilweise vom amerikanischen Außenministerium finanziert. Durch eine vorübergehende Aussetzung der Finanzierung von mehreren Stipendienprogrammen hakt es jedoch seit Wochen. Die Stipendiaten befürchten sogar ein Ende des seit 1952 bestehenden Programms.

Harte Einsparungen: Wie eine Stipendiatin berichtet, die derzeit nach Abschluss ihres Studiums in den USA arbeitet, seien die meisten Administratoren von Fulbright, also Mitarbeitende der Organisation IIE, in den USA beurlaubt worden. Darüber seien die Stipendiatinnen und Stipendiaten am 14. März per Mail informiert worden. Die Nachricht liegt SZ Dossier vor. „Aufgrund von Verzögerungen bei der Auszahlung von Mitteln des Außenministeriums haben wir vorübergehend die Zahl der Mitarbeiter der IIE reduziert, halten aber die wesentlichen Tätigkeiten aufrecht“, heißt es.

Bestehende Einschränkungen: In der Praxis bedeutet das laut der Stipendiatin, dass Fulbrightern zunächst mitgeteilt wurde, dass sie ihr Visum nicht erneuern oder verlängern können. Auch wenn hier die Regelung revidiert wurde, bleibe große Ungewissheit aufgrund des weiterhin wackelnden Fundings des US-Außenministeriums. Man benötige zudem auch immer eine Genehmigung, wenn man etwa auf dem Uni-Campus arbeiten – oder nach dem Abschluss noch ein Praktikum anhängen wolle. Vor allem ein Nebenjob ist wegen der hohen Studiengebühren, die auch das Stipendium nicht vollständig abdecken kann, eher die Regel.

Auch das war zunächst eingestellt worden. Seit dem Wochenende kann man die Administration wieder kontaktieren, heißt es auf einer offiziellen FAQ-Seite. Die Beantragung eines Praktikums oder Jobs nach dem Studium ist hingegen weiterhin nicht möglich. Auch Auslandsreisen seien wegen der Visasituation nicht mehr sicher: „Bitte beachten Sie, dass internationale Reisen mit Risiken verbunden sind, auch wenn Sie ein gültiges Visum für die mehrfache Einreise haben“, heißt es auf der FAQ-Seite. So oder so fühlten sich derzeit viele verunsichert, berichtet die Stipendiatin, die seit Längerem den Austausch in entsprechenden Chatgruppen verfolgt.

Auf dem Prüfstand: Das Fulbright-Programm für Deutschland wird aus deutschen Mitteln bezahlt. Deshalb macht sich die Stipendiatin zunächst keine Sorgen über die Mittel für deutsche Studierende vor Ort. Sie befürchtet aber, dass Präsident Trump das Programm ganz abschaffen könnte. Hinzu kommt: Die Einsparungen im US-Programm würden vor allem Studierende aus dem Globalen Süden treffen, die oftmals keine Mittel aus ihren Herkunftsländern beziehen. Die Möglichkeit, in den USA zu studieren, würde ihnen dadurch möglicherweise genommen. Gelder wurden wegen der vorübergehenden Aussetzung bereits verspätet ausgezahlt. Derzeit gilt das Programm als „auf dem Prüfstand“.