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Meldung

Zeitalter der Extreme

Diese Meldung stammt aus dem folgenden Briefing des Dossiers Platz der Republik:

Auch die nächste Koalition wird eine der Mitte sein. Aber der kombinierte Stimmenanteil der Parteien, die sich in diesem Wahlkampf als Teil der Mitte verkauft haben – CDU/CSU, SPD, Grüne und FDP – sinkt von 70,9 Prozent der abgegebenen Stimmen auf 57 Prozent; mit FDP auf etwa 62 Prozent. Da passt es als Symbol, dass die FDP, die in der alten Bundesrepublik jahrzehntelang als Mitte-Partei schlechthin galt, ganz aus dem Bundestag geflogen ist.

Starke Ränder: Wie lange erwartet, wurde der rechte Rand deutlich stärker, aber überraschender auch der linke Rand mit einer runderneuerten Linken. Einschließlich der Linken-Abspaltung BSW sind das rund 35 Prozent für das, was die Etablierten früher als Ränder des politischen Spektrums bezeichnet haben.

Jugend gespalten. Bei den Jungwählern zwischen 18 und 24 lag laut Forschungsgruppe Wahlen die Linke mit 27 Prozent vorn, gefolgt von 21 Prozent für die AfD. CDU, SPD und Grüne brachten es bei den Jungen gerade mal auf 12,11 und 10 Prozent. Die FDP, 2021 noch der Jungwählerstar, landete wie das BSW bei sechs Prozent.

Auch die regionalen Ergebnisse zeigen die Stärke der Ränder. In den ostdeutschen Bundesländern liegt die AfD klar an der Spitze, in Berlin dagegen ist die Linke die stärkste Kraft. In einigen sächsischen Wahlkreisen kommt die AfD allein auf rund die Hälfte der Erststimmen – so Tino Chrupalla mit 48,9 Prozent in Görlitz. Leipzig II gewinnt die Linke. Mit der AfD auf Platz zwei bleiben für CDU, SPD und Grüne zusammen gerade einmal 35 Prozent der Erststimmen.

Zeitalter der Extreme (Meldung) | SZ Dossier