Es reicht für Union und SPD.
Auf was es ankommt, wüsste der nächste Bundeskanzler schon. „Es geht vor allem darum, schnell eine handlungsfähige Regierung zu formen“, sagte Friedrich Merz schon zu Beginn des Abends. „Die Welt da draußen wartet nicht auf uns und sie wartet auch nicht auf langwierige Koalitionsverhandlungen.“
Sahra-Krimi: Und doch musste Merz bis zum letzten Wahlkreis darauf warten, was Wählerinnen und Wähler für ihn bereithielten. Um kurz vor zwei Uhr in der Früh war klar: Das BSW ist nicht im Bundestag vertreten, es fehlten ein paar Tausend Stimmen. Das heißt, es reicht für zwei, für ein Bündnis mit der SPD.
Zugriffs-Peak: So oft wie in den letzten Stunden wird die Seite der Bundeswahlleiterin nur selten immer wieder neu geladen worden sein. Auf allen Partys, von denen wir wissen, fluchten Leute außerdem darüber, dass das BSW zwar die einzige Attraktion des späten Wahlabends war, aber dennoch erst weit beim Runterscrollen zu finden.
Alternativlos ist es erst, wenn Merz es sagt. „In jedem Fall wird die Regierungsbildung schwierig“, sagte Merz. „Es gibt zu einer vernünftigen und zügigen Regierungsbildung gar keine Alternative. Wir müssen international handlungsfähig sein.“ Das ist schön gesagt und stimmt bestimmt; allein haben wir noch im Ohr, wie Team Merz die Alternativlosigkeit zum Konzept von gestern, also eines unter Merkel, machte.
Was auch wahr ist: „Die Welt wartet nicht auf Deutschland“, sagte Merz. „Europa wartet auf Deutschland.“ Merz sagte, er hoffe, „dass wir bis Ostern eine Regierung gebildet haben“.
