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Meldung

Stilvoll in die Elternzeit

Diese Meldung stammt aus dem folgenden Briefing des Dossiers Platz der Republik:

Von allen Parteien war die FDP die letzte, deren Vorsitzender gestern Abend vor die Kameras trat. Während sich die Anhänger in der FDP-Parteizentrale noch an die „5“ beim ZDF klammerten, bereitete Lindner die Liberalen auf das Scheitern vor, berichtet Peter Ehrlich.

Lindner geht als Erster. Die FDP habe einen „hohen Preis“ für die richtige Entscheidung bezahlt, die Ampel zu verlassen, sagte er. Eine knappe Stunde später in der Runde der Parteivorsitzenden wurde Lindner deutlicher: Es sei denkbar, dass die FDP sich „politisch und personell völlig neu aufstellen muss“. Denn: „Wenn die FDP aus dem Bundestag ausscheidet, ist völlig klar, dass ich aus der Politik ausscheide.“ Nochmal zwei Stunden später war es endgültig: „Nun scheide ich aus der aktiven Politik aus“, teilte er mit, mit Dankbarkeit für 25 Jahre in der Politik.

Unterm Strich: Lindner, der in wenigen Wochen zum ersten Mal Vater wird, legte damit einen vergleichsweise eleganten Rücktritt hin. Es geht um Sinn – in der Politik, im Leben, nicht immer gelingt beides.

Ende ohne Rücktritt. Olaf Scholz, der zweite große Verlierer, musste nicht zurücktreten. Noch amtiert er, ab Ende März könnte er je nach Koalitionsverhandlungen noch eine Zeit geschäftsführend tätig sein, dann wird Merz als Nachfolger gewählt. Immerhin beabsichtigt er, Merz ein wenig in die Außenpolitik einzubinden.

Es gibt immer ein letztes Mal. Die Verantwortung für das „bittere Ergebnis“ hat Scholz pflichtgemäß übernommen, geknickt wirkte er nicht. Er hat schon häufiger SPD-Niederlagen im Fernsehen kommentiert, da muss man ja nicht zu sehr hervorheben, dass er diesmal eine wesentliche Ursache ist.

Stilvoll in die Elternzeit (Meldung) | SZ Dossier