Die „Koalitionsstrategie“ der CDU steht. Wie es in Stichpunkten aus dem Konrad-Adenauer-Haus heißt, sollen „ab Sonntagabend keine negativen Worte gegen potenzielle Partner“ fallen. Um 18:01 Uhr wird also die Charmeoffensive starten. Kanzlerkandidat Friedrich Merz wolle geordnete und schnelle Verhandlungen, berichtet Gabriel Rinaldi. Dafür hat der CDU-Chef Vorkehrungen getroffen – so weit sein Arm halt reicht: Mal sehen, ob Markus Söder mitspielt.
Gleich reinstarten: Beginnen sollen Sondierungen schnellstmöglich, im kleinsten Kreis, also unionsseitig Merz, Carsten Linnemann, Thorsten Frei; Söder, Alexander Dobrindt und Martin Huber (den kennen Sie nicht, er ist CSU-Generalsekretär). Erste Gespräche sollen „via SMS“ schon vorher stattfinden. Table.Briefings berichtete zuerst über die Pläne. Sonntagabend also: Augen und Ohren auf für erstes konkretes Anbandeln.
Angebot ist raus: Der SPD soll ein „neues Sozialministerium“ angeboten werden, mit den Themen Rente, Familie und Gesundheit. Schon länger bekannt sind Pläne, die Arbeitsmarktpolitik dafür ins Wirtschaftsministerium zu holen. Klimaschutz soll ins Umweltministerium wandern. Ein größeres Infrastrukturministerium soll neben Verkehr auch Energienetze und Bau übernehmen. Als „Verhandlungsmasse für Koalitionspartner“ sollen zudem das Auswärtige Amt und dazu der Bereich Entwicklungshilfe dienen.
Personaltableau: Priorität der CDU ist es, Wirtschafts- und Innenministerium mit eigenen Leuten zu besetzen. Da werden wir also schön achtgeben, wofür die Herren Linnemann, Frei und Jens Spahn sich am Wahlabend gleich ins Spiel bringen. Auch Dobrindt soll, wenn es nach der CSU geht, ein „großes Ministerium“ bekommen, also Innen, Finanzen oder Verteidigung.