von Florian Eder, Tim Frehler und Gabriel Rinaldi
Diese Meldung stammt aus dem folgenden Briefing des Dossiers Platz der Republik:
Laut einer Studie des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung (Dezim) könnten sich 17,6 Prozent der Menschen mit Bezügen in ein anderes EU-Land vorstellen, ihre Stimme der AfD zu geben. Unter Menschen mit Bezug in den arabischen Raum oder in die Türkei sind es 19,7 Prozent. In der Gesamtheit der Befragten – also bei Menschen mit und ohne Migrationshintergrund – liegt der Anteil potenzieller AfD-Wähler bei 21,6 Prozent. Die Studie wird heute vorgestellt und liegt SZ Dossier vor.
Keine Alternative: Die höchste Wahrscheinlichkeit, AfD zu wählen, findet sich bei Menschen mit Verbindung zur ehemaligen Sowjetunion. 29,2 Prozent von ihnen könnten sich vorstellen, die AfD zu wählen. Insgesamt, so zeigen es die Werte, gilt die AfD in den drei Gruppen von Menschen mit Migrationshintergrund aber als die am wenigsten wählbare Partei. Die SPD etwa kommt in der Gesamtheit aller Befragten auf einen potenziellen Wähleranteil von 74,4 Prozent.
Potenzial für das BSW: Auffällig sind die Unterschiede, was potenzielle Wählerinnen und Wähler des BSW anbelangt. Unter Menschen ohne Migrationshintergrund können sich 34,6 Prozent der Befragten vorstellen, Wagenknecht und Co. zu wählen. In der Gruppe mit Bezug zum arabischen Raum und der Türkei sind es hingegen 55,5 Prozent der Befragten.
Zur Methodik. Anders als bei der Sonntagsfrage fragten die Fachleute des Dezim: „Mit welcher Wahrscheinlichkeit würden Sie Partei X wählen?“ Die Befragten konnten dann für jede Partei einen Wert zwischen 1 („würde ich mit Sicherheit nicht wählen“) bis 7 („würde ich mit Sicherheit wählen“) angeben. Ab dem Wert 3 wurden die Stimmen als potenzielle Wähler gewertet. Eine befragte Person kann also bei mehreren Parteien als potenzieller Wähler gelten. Insgesamt nahmen 2689 Wahlberechtigte an der Umfrage teil, die zwischen Dezember 2023 und März 2024 stattfand. Als Person mit Migrationshintergrund gelten in der Studie Menschen, die selbst oder deren mindestens ein Elternteil nicht mit deutscher Staatsangehörigkeit geboren wurden.