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Meldung

„Für die Menschen in Deutschland“

Diese Meldung stammt aus dem folgenden Briefing des Dossiers Platz der Republik:

„Kanzlerkandidat“ zu sagen, lädt natürlich zu mildem Spott ein angesichts der Umfragelage. Einen Kanzlerkandidaten zwar zu küren, ihn dann aber „Kandidat für die Menschen in Deutschland“ zu nennen, bettelt aber quasi darum, am Samstag in der FAZ-Fraktur behandelt zu werden und kann auch nur den Grünen einfallen.

Habecks Höhepunkt: Wenn die Delegierten beim Bundesparteitag am Wochenende einem Antrag stattgeben, dann ist Robert Habeck bis zum 23. Februar ihr Kandidat für die Menschen in Deutschland. Davon wird die Partei nur einen haben, der aber „im Spitzenduo mit Annalena Baerbock“ wirken soll.

Wo er ist, sei die Mitte: Die Außenministerin gab den Ton schon am Mittwoch im Bundestag vor. Habeck soll sich als tatkräftig und integrierend präsentieren und „Zuversicht“ vermitteln, „die nur aus dem gemeinsamen Handeln kommen kann – nicht aus dem Zaudern oder dem Klammern an die Vergangenheit“, wie der Antrag sagt.

Absetzbewegung von der Ampel: Gestritten, gezaudert, geklammert haben dieser Erzählung nach ausschließlich die anderen beiden. Habeck bewirbt sich darum, die Kraft der Mitte und Stimme der Vernunft zu werden, anstelle von Bundeskanzler Olaf Scholz. Jenem fällt es seltsam schwer, überzeugend darzulegen, dass er mit der Ampel und ihren Problemen nichts zu tun hatte.

Aufgemerkt: Da kann dem Kandidaten, bevor die Wahlberechtigten unter den „Menschen in Deutschland“ ihre Stimmen abgeben, eigentlich nur noch die eigene Partei in die Quere kommen. Die Bundesdelegiertenkonferenz wird zeigen, wie gut der linke Flügel zugunsten einer möglichen Machtoption seine Impulse kontrollieren kann in den Debatten, die nun im schönen Wiesbaden anstehen: über Asylpolitik, Sozialpolitik und Klimaschutz.

„Für die Menschen in Deutschland“ (Meldung) | SZ Dossier