von Florian Eder, Tim Frehler und Gabriel Rinaldi
Diese Meldung stammt aus dem folgenden Briefing des Dossiers Platz der Republik:
Zu Beginn der neuen Woche schauen wir uns am Platz der Republik an, welche Bundestagsabgeordneten in der vergangenen Woche besonders erfolgreich auf X waren. Die Bundesdatenschau listet für uns jede Woche diejenigen Politikerinnen und Politiker auf, die im Vergleich zu den Vorwochen jeweils durchschnittlich mehr oder weniger Aufmerksamkeit in Form von Likes und Kommentaren erhalten haben.
Eine Woche der Rekorde: Am 6. November, dem Tag des Ampel-Showdowns, haben die Abgeordneten 1130-mal getwittert. Das war der Tag mit der größten Anzahl von Tweets seit dem Start dieser Aufzeichnungen Anfang des Jahres. Auf den Plätzen zwei und drei folgen der 8. und der 7. November.
Dominierendes Thema: das Ende der Koalition, der Weg zu Neuwahlen. Johannes Steiniger (CDU) erreichte überdurchschnittlich viele Likes mit einer Stilkritik Richtung Kanzleramt. „Scholz Statement ist eine einzige Unverschämtheit eines gescheiterten Kanzlers“, schrieb Steiniger.
Habeck ist zurück: Ebenfalls overperformed hat, zumindest auf X, Bundesfinanzminister a.D. Christian Lindner (FDP). Sein erfolgreichster Tweet war ein Seitenhieb auf die Kanzlerkandidatur von Robert Habeck (Grüne), der seinerseits wieder zurück auf X ist. „Schon verrückt. Keine eigene Mehrheit, aber jetzt zwei Kanzlerkandidaten in der Regierung“, twitterte Lindner.
Lindner polarisiert: Vor allem war Lindner aber selbst Gegenstand zahlreicher Tweets. „Wer Merz wählt, bekommt neben Dobrindt und Spahn denjenigen als Finanzminister zurück, der nun zweimal gezeigt hat, dass er Verantwortung nicht tragen will und kann“, schrieb Michael Schrodi (SPD). Er warf dem FDP-Chef vor, „Klientelpolitik für die Reichsten in diesem Land“ machen zu wollen.