US-Präsident Joe Biden hat seine geplante Reise nach Deutschland und Angola verschoben. Wie das Weiße Haus gestern mitteilte, werde sich Biden stattdessen um die Vorbereitungen auf den Hurrikan „Milton“ und um die noch laufenden Maßnahmen infolge des Hurrikans „Helene“ kümmern. Ein Sprecher der Bundesregierung bestätigte die Absage. Die Bundesregierung bedauere dies, habe aber natürlich Verständnis. Man sei vorab vom Weißen Haus informiert worden.
Kommt Biden überhaupt noch? Er habe immer noch vor, all die Orte zu besuchen und an den Konferenzen teilzunehmen, für die er zugesagt habe, sagte Biden gestern im Weißen Haus. Er kündigte an, gestern noch „mit meinem Freund, dem deutschen Bundeskanzler“ zu sprechen, um eine Lösung zu finden. Am Samstag sollten der britische Premier Keir Starmer und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron im Bundeskanzleramt dazustoßen. Starmer wird seinem Büro zufolge trotzdem nach Berlin kommen, um sich wie geplant mit Scholz und Macron zu beraten.
Ukraine-Gipfel ungewiss: Geplant war, anschließend weiter ins rheinland-pfälzische Ramstein zu reisen, wo ein Ukraine-Gipfel stattfinden sollte. An dem Treffen sollten auf Einladung Bidens mehr als 20 Staats- und Regierungschefs – aus der Nato und weitere Verbündete der Ukraine – teilnehmen. Offen ist nun, ob dieser Gipfel abgesagt wird oder ohne Biden stattfindet. Denkbar wäre auch, dass Biden virtuell teilnimmt.
Ein Zeichen war geplant: Außenpolitisch stellt sich die Frage, was aus dem Zeichen der Unterstützung für die Ukraine werden soll. Mit dem Treffen in Ramstein, so hieß es in deutschen Regierungskreisen, solle Moskau klargemacht werden, dass es „keinen Zweck habe, auf ein Nachlassen der Unterstützung zu hoffen“. Zugleich gehe es darum, „Wege hin zu einem dauerhaften und gerechten Frieden“ auszuloten. Mehr dazu hier von Peter Burghardt und Paul-Anton Krüger.