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Meldung

Was Jugendliche von der Politik fordern

Diese Meldung stammt aus dem folgenden Briefing des Dossiers Platz der Republik:

Zwei Jugendliche übergeben heute Abend der Grünen-Politikerin Emilia Fester, der Linken-Politikerin Heidi Reichinnek und der Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Christine Streichert-Clivot (SPD), 15 Forderungen, um jugendliche Einsamkeit zu überwinden und Demokratie zu stärken. Organisiert wird die Veranstaltung von der Denkfabrik „Das Progressive Zentrum“.

Warum das wichtig ist: Spätestens seit den Wahlerfolgen der AfD unter jungen Menschen stellt sich die Frage, wie etablierte Parteien die junge Generation wieder für sich gewinnen können. Die Ausgangslage dafür könnte allerdings besser sein: „Bezogen auf das Verhältnis von Politik und jungen Menschen drängt sich der Eindruck auf, dass hier zwei Welten aufeinandertreffen“, heißt es im aktuellen Kinder- und Jugendbericht des Bundesfamilienministeriums. Fast zwei Drittel der befragten 14- bis 24-Jährigen sind demnach zwar an politischen Themen interessiert, allerdings haben gerade einmal 29 Prozent das Gefühl, Politik beeinflussen zu können.

Faktor Einsamkeit: Wie eine Studie im Auftrag des Progressiven Zentrums 2023 herausfand, lässt sich bei Jugendlichen ein Zusammenhang zwischen Einsamkeit und antidemokratischen Einstellungen feststellen, der sei zwar nicht stark ausgeprägt, „aber doch signifikant“. Demnach tendieren einsame Jugendliche „geringfügig stärker zum Populismus als nicht-einsame, aber signifikant häufiger zu autoritären Einstellungen, zu einer Verschwörungsmentalität und zur Billigung politischer Gewalt“. Sie fühlten sich außerdem politisch weniger wirksam als nicht-einsame.

Was tun? Konkret fordern die Jugendlichen, Themen wie demokratische Werte und Wahlen, Medienkompetenz oder Finanzen stärker in der Schule zu thematisieren. Zudem sollen Bildungseinrichtungen gesetzlich dazu verpflichtet werden, psychologische Hilfsangebote bereitzustellen. Staatlich gefördert werden sollen zudem sogenannte dritte Orte, also Räume, in denen Jugendliche ohne große Hürden möglichst häufig zusammenkommen können und die sie selbst mitgestalten können. Überdies solle die Bundesregierung – etwa durch das Demokratiefördergesetz – Maßnahmen zur Extremismusprävention, zur Förderung und Stärkung der Demokratie auf langfristige und finanziell sichere Beine stellen.

Was Jugendliche von der Politik fordern (Meldung) | SZ Dossier