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Meldung

BSW rüstet sich für den ersten internen Machtkampf

Diese Meldung stammt aus dem folgenden Briefing des Dossiers Platz der Republik:

Sie sei schon mal entspannter gewesen, sagte die Thüringer Spitzenkandidatin Katja Wolf auf der Bühne im Erfurter Dompalais: „Ich hab' Gänsehaut.“ Unten im Publikum steht Parteichefin Wagenknecht und klatscht. Zuerst ist also Wolf dran, sie wird auch erst ihren Co-Spitzenkandidaten Steffen Schütz auf die Bühne holen und dann Wagenknecht. Dritter Platz in Thüringen, dritter auch in Sachsen, aus dem Stand heraus. Die Lesart beim BSW an diesem Abend geht so: junge Partei, zum ersten Mal angetreten bei Landtagswahlen, da ist ein zweistelliges Ergebnis ein großer Erfolg.

Die Umfragen waren besser: Sie sahen Wagenknechts Truppe schon bei mehr als 20 Prozent, es galt nicht als ausgeschlossen, dass Spitzenkandidatin Wolf nach dem Amt der Ministerpräsidentin greifen würde. Entsprechend selbstbewusst war Wagenknecht im Wahlkampf aufgetreten und hatte hohe Bedingungen an eine Koalition gestellt. Auf der Bühne in Erfurt sagte sie an die Adresse der CDU und mit Blick auf mögliche Koalitionen: „Die Menschen wollen Veränderungen.“

Wagenknecht bremst: Sie spricht über die Stationierung von US-Raketen in Deutschland und formuliert eine weitere Bedingung: Zwei Drittel der Menschen in Thüringen lehnten diese Stationierung ab. „Und wir erwarten, dass eine künftige Landesregierung diese Haltung der Menschen und diesen Wunsch der Menschen berücksichtigt.“ Der Abstand zwischen CDU und BSW ist deutlich, Voigts Partei wäre in einer Koalition eindeutig der größte Partner, aber ohne das BSW ginge trotzdem nichts.

Ohne Sahra wird verhandelt: BSW-Sprecher und Kandidat auf Listenplatz drei, Steffen Quasebarth, sagte SZ Dossier mit Blick auf mögliche Sondierungsgespräche: Das BSW sei eine neue Partei „und wir wollen die Spielregeln neu aufstellen“. Wagenknecht? Sie werde bei Koalitionsverhandlungen nicht mit am Tisch sitzen, sagte Steffen Schütz SZ Dossier. „Warum sollte sie?“ Davon sei nie die Rede gewesen, sagte Schütz: „Wir sind erwachsene Menschen.“