Seine erste Auslandsreise nach dem Sommerurlaub führte den Bundeskanzler nach Moldau. Scholz sprach dort auch über den Krieg im Nachbarland: „Deutschland wird in der Unterstützung der Ukraine nicht nachlassen“, sagte er. Berlin werde Kyiv „so lange unterstützen, wie das notwendig ist“ und „der größte nationale Unterstützer der Ukraine in Europa sein“. Darauf könnten sich alle verlassen, die „auf der Seite der Ukraine mitfiebern“. Nur die USA leisteten mehr, wie Scholz betonte, als „große Weltmacht“.
50-Milliarden-Kredit politisch geklärt: Nach der Unruhe der vergangenen Tage bekräftigte der Kanzler, dass sich ja lediglich die Geldquellen ändern würden. Für die langfristige Unterstützung werde Kyiv nach dem Beschluss der G7-Staaten einen Kredit über rund 50 Milliarden US-Dollar erhalten, dessen Zinsen aus Erträgen eingefrorener russischer Staatsvermögen finanziert werden sollen. „Das ist technisch anspruchsvoll, aber politisch geklärt“, sagte Scholz.
Zeitlich begrenzte Operation: Zur ukrainischen Offensive in Kursk, die er eine „räumlich sehr begrenzte und zeitlich begrenzte Operation“ nannte, äußerte er sich ausweichend. Die Frage etwa, ob von Deutschland gelieferte Waffen eingesetzt werden dürften, beantwortete Scholz nicht. Die Ukraine habe ihre Operation sehr geheim vorbereitet, „ohne Rückkoppelung, was der Situation auch sicher geschuldet ist“.
Und Moldau? Die Reise war der erste bilaterale Besuch eines deutschen Regierungschefs seit zwölf Jahren. Politisch ist das Land weiterhin gespalten zwischen proeuropäischen und prorussischen Kräften. Moldau wirft Moskau etwa Destabilisierungskampagnen vor. Scholz sicherte der Regierung Solidarität zu. „Deutschland steht eng an der Seite von Moldau. Wir werden die Republik Moldau nach Kräften unterstützen“, sagte er. Der Kanzler versprach auch, das Land bei seinem angestrebten EU-Beitritt zu unterstützen. Deutschland ist der fünftgrößte Geldgeber Moldaus. Laut Angaben der Bundesregierung wurde die finanzielle Unterstützung seit dem russischen Angriffskrieg noch verstärkt.