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Meldung

Von Stimmung und Schwingung

Diese Meldung stammt aus dem folgenden Briefing des Dossiers Platz der Republik:

Da hat man jahrzehntelang gelernt, die eigene Politik an Umfragen auszurichten und etwa in der Frage, wer’s machen soll, mit Beliebtheitswerten zu argumentieren – und dann so was.

Das jüngste ZDF-Politbarometer bringt wenig Rat: Auf die Frage, mit welchem Kanzlerkandidaten die Union die größeren Chancen hätte, antworteten unter Unionsanhängern 33 Prozent: Markus Söder. Je 25 Prozent setzen auf Friedrich Merz und Hendrik Wüst. Die Meinungslage ist unter den Befragten so bunt wie unter den Interessierten selbst und ihren Fans. Egal – kann vor allem Merz sich denken.

Denn: Verlass ist für die Union auf den Eindruck, die Ampel könne es nicht. Mit der Arbeit der Bundesregierung und des Kanzlers gibt es laut Politbarometer große Unzufriedenheit: Für 62 Prozent leistet die Koalition schlechte Arbeit. Dass Olaf Scholz erneut als Kanzlerkandidat antreten will, stößt bei nur 29 Prozent der Befragten auf positives Echo, 67 Prozent sind dagegen und nur der sehr kleine Rest hat dazu keine Meinung. Hauptvorwurf: Führung bestellt, aber nie bekommen.

Führungsstärke? Bescheinigen dem Kanzler nur 16 Prozent aller Befragten, rund drei Viertel haben zuletzt keine solche wahrgenommen. Scholz hat zwar seine Partei in der Frage der Stationierung amerikanischer Mittelstreckenwaffen auf seine Linie gebracht und sich auch in der Frage eines Einsatzes deutscher Panzer auf russischem Boden gegen Skeptiker durchgesetzt. Da herrscht Klarheit, für den Moment – aber Stimmungen und Schwingungen zur Ampel scheinen über Details hinweg zu sein.