Süddeutsche Zeitung

Unsere Kernprodukte

Im Fokus

Partnerangebote

Möchten Sie in unseren Produkten und Services Anzeigen inserieren oder verwalten?

Anzeige inserieren

Möchten Sie unsere Texte nach­drucken, ver­vielfältigen oder öffent­lich zugänglich machen?

Nutzungsrechte erwerben
Meldung

Should he stay or should he go?

Diese Meldung stammt aus dem folgenden Briefing des Dossiers Platz der Republik:

Auch US-Präsident Joe Biden hofft auf und kämpft für seine Wiederwahl. Nach dem missglückten Auftritt beim TV-Duell vor ein paar Wochen sah es erst so aus, als würde er die Sache einfach aussitzen und alle Kritik an sich abperlen lassen. Jetzt aber macht es den Eindruck, als sei die Entscheidung wieder völlig offen, ob er bei seiner Kandidatur bleibt oder einem jüngeren Kandidaten (oder einer jüngeren Kandidatin) den Vorzug gibt.

Medizinische Fragen: Im Zuge seiner Corona-Infektion hat er nun erstmals angedeutet, dass er seine Pläne für eine zweite Kandidatur überdenken würde, falls seine Ärzte ein ernsthaftes medizinisches Problem fänden. Diese Aussage ist so naheliegend, dass es erstaunlich ist, dass Biden sich erst jetzt zu ihr durchringt. Denn bei einem 81-Jährigen würde man ja auch ohne Corona-Infektion erwarten, dass er ärztlichen Rat einholt, bevor er sich für den mutmaßlich anstrengendsten Job der Welt bewirbt (dasselbe gilt übrigens für seinen kaum jüngeren Konkurrenten Donald Trump). Am Donnerstag meldete der Leibarzt des Präsidenten aber erstmal Entwarnung: Der Präsident habe nur milde Symptome.

Kein Zaubertrank: Und so hüstelt und schnupft Biden nun in seinem Strandhaus am Atlantik, während Trump beim Parteitag der Republikaner zeigen kann, wie viel Energie noch in ihm steckt. Und aus seiner Demokratischen Partei kommt auch niemand, um ihm eine Kelle Zaubertrank zu reichen – oder wenigstens das Nominierungsverfahren zu beschleunigen, was Biden sehr gelegen gekommen wäre. Einen ernstzunehmenden Gegenkandidaten innerhalb seiner Partei gibt es bisher zwar sowieso noch nicht. Wie die Dinge liegen, könnte sich das aber schnell ändern.

Denkanstoß: Zumal inzwischen offenbar nicht mal mehr sein langjähriger Weggefährte, der frühere US-Präsident Barack Obama, vorbehaltlos hinter Biden steht. Obama habe in den vergangenen Tagen gegenüber Verbündeten geäußert, dass Bidens Chancen auf einen Wahlsieg stark gesunken seien und er der Meinung sei, dass Biden sich ernsthaft fragen sollte, ob die Kandidatur noch aufrechterhalten werden sollte, berichtet die Washington Post.

Should he stay or should he go? (Meldung) | SZ Dossier