Süddeutsche Zeitung

Unsere Kernprodukte

Im Fokus

Partnerangebote

Möchten Sie in unseren Produkten und Services Anzeigen inserieren oder verwalten?

Anzeige inserieren

Möchten Sie unsere Texte nach­drucken, ver­vielfältigen oder öffent­lich zugänglich machen?

Nutzungsrechte erwerben
Meldung

Zur Mitte geht's nach rechts

Diese Meldung stammt aus dem folgenden Briefing des Dossiers Platz der Republik:

Damit nach Deutschland. Die Union hat sich deutlich abgesetzt von den anderen Parteien, Demokraten oder nicht; doppelt so viele Stimmen wie die SPD, so viele, wie die Ampel zu dritt zusammenkratzen konnte.

Bye, Felicia: Für die CDU endete damit gestern auch die Ära Merkel. Wo die Partei sich unter ihrer langjährigen Vorsitzenden (erfolgreich) die Mitte als nach links hängend vorstellte, ist diese Überzeugung nun abgelöst worden, in einer bundesweiten Wahl, was als Stimmungstest daher schon taugte, der neuen Führung auf jeden Fall.

Die Mitte ist weiter nach rechts gewandert, über Fragen von Einwanderung, Sicherheit und Lebensstil. Das Ergebnis ist ein Erfolg für diejenigen, die das erkannten und entsprechend agierten, wie auf EU-Ebene der EVP-Chef Manfred Weber und in Deutschland Friedrich Merz. Für ihn ist das Ergebnis kaum weniger entscheidend als für Weber, der sein Wahlziel erreicht hat: Gegen und ohne die EVP wird nichts gehen im neuen Europaparlament.

Die S-Frage: Die üblichen Verdächtigen werden noch Anlass und Gelegenheit finden, sich den Erfolg gegenseitig zu missgönnen. Die CSU etwa schnitt besser ab als bei der bayerischen Landtagswahl (Punkt für Weber), aber leicht schlechter als vor fünf Jahren, was Markus Söder registriert haben wird. Und dass die CSU in Bayern aus dem Absturz der Ampel deutlich mehr zu machen in der Lage ist als die CDU im Rest des Landes, wird kaum zu schrumpfendem Selbstbewusstsein beim CSU-Parteivorsitzenden führen.

Die Ampel wird von ganz allein streiten. CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann stellte die Frage, ob der Bundeskanzler „überhaupt die Legitimation“ hat, das Land zu führen – „eigentlich müsste er die Vertrauensfrage stellen im Bundestag“, sagte er, recht großzügig abgetönt. Deutlich aber war Söder: Er forderte rasche Neuwahlen und sagte am Abend im ZDF, er würde dann auch „zustimmen, dass wir uns rasch einigen“ auf einen Kanzlerkandidaten.

Zur Mitte geht's nach rechts (Meldung) | SZ Dossier