von Valerie Höhne, Tim Frehler und Gabriel Rinaldi
Diese Meldung stammt aus dem folgenden Briefing des Dossiers Platz der Republik:
Robert Fico, der slowakische Ministerpräsident, ist angeschossen und lebensgefährlich verletzt worden. Es ist das erste Attentat auf einen europäischen Regierungschef seit mehr als 20 Jahren. Die Polizei teilte mit, der Angreifer sei festgenommen worden. Laut Augenzeugen schoss er nach einer Kabinettssitzung in der Stadt Handlová mehrmals auf Fico. Nach Einschätzung der Regierung hatte der Mann ein politisches Motiv. Ein Stellvertreter Ficos sagte der BBC, die Not-Operation sei gut verlaufen und der Ministerpräsident sei außer Lebensgefahr.
„Unerträglich“: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sagte, der Angriff sei „unerträglich“. „Ich wünsche ihm, dass er sich gut von diesem feigen Anschlag erholt“, sagte Scholz. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) schrieb, „Gewalt ist ein Angriff auf unsere Demokratie – egal woher sie kommt, welcher Partei man angehört, ganz egal wo.“
Umstrittener Politiker: Fico ist zum dritten Mal im Amt. 2018 musste er nach dem Doppelmord an dem Investigativjournalisten Ján Kuciak und seiner Verlobten Martina Kušnírová zurücktreten. Die slowakische Präsidentin Zuzana Čaputová tritt bei den diesjährigen Wahlen nicht an, weil sie den Druck und Ton ihrer Gegner nicht mehr ausgehalten habe. Sie sagte, sie sei vom Attentat „geschockt“. Bei dem Attentat handle es sich um einen Angriff auf die Demokratie, sagte sie: „Jegliche Gewalt ist inakzeptabel. Die hasserfüllte Rhetorik, derer wir in der Gesellschaft Zeuge geworden sind, führt zu hasserfüllten Aktionen. Bitte, lasst uns damit aufhören.“