von Valerie Höhne und Florian Eder
Diese Meldung stammt aus dem folgenden Briefing des Dossiers Platz der Republik:
Die Terrororganisation Hamas hat sich zu einem Deal, den Israel vorgeschlagen hat, laut New York Times vorerst ablehnend geäußert, wolle aber weiter verhandeln. Laut US-Außenminister Antony Blinken sollten für hunderte palästinensische Gefangene und eine sechswöchige Feuerpause 33 Geiseln freikommen. Aus einem Flüchtlingscamp im Gaza-Streifen tauchte ein Video auf: „Danke, Studenten in Solidarität mit Gaza“, stand auf einem Zelt.
Iran lobte Proteste an US-Unis: Der 7. Oktober und der darauffolgende Gaza-Krieg haben, vor allem im linken Lager, zu einer Spaltung geführt, besonders sichtbar in den USA. Auf dem Campus der University of Los Angeles schlugen sich pro-palästinensische mit pro-israelischen Demonstranten, Feuerwerkskörper flogen. Das pro-palästinensische Protestcamp an der Columbia-Universität wurde in der Nacht zum 1. Mai geräumt. Nasser Kanaani, ein Sprecher des Außenministeriums in Teheran, lobte die Proteste der Studierenden.
Das Trauma: Sharon Brous ist eine linksliberale Rabbinerin in Los Angeles. „Wir haben das Aufblühen dieser Bewegung unmittelbar nach dem 7. Oktober erlebt, bevor unsere Toten gezählt oder gar begraben waren. Diese Bewegung, die Israel Völkermord vorwirft, ein Wort, das gewählt wurde, um unser generationen-übergreifendes Trauma zu triggern“, sagte sie in einer Predigt am Schabbat vor wenigen Tagen. „Es ist klar, dass diese Proteste für viele nicht aus dem Wunsch nach Frieden, nach dem Ende des Kriegs und der furchtbaren Besetzung, aus einem Wunsch nach Reparationen erwachsen.“ Das Ende des Kriegs sei nicht das Ziel. Sondern das Ende Israels.
Traum vom Frieden: „Können wir uns eine Bewegung vorstellen, die durch Empathie und die Vorstellungskraft getragen wird, die anerkennt, dass beide Völker furchtbar gelitten haben und tief traumatisiert sind?“, fragte sie. Diese Bewegung würde weder von der Hamas noch der Islamischen Republik Iran begrüßt. „Sie würde anerkennen, dass Juden und Palästinenser es verdient haben, in Frieden und mit vollen Rechten und in Würde auf dem Land zu leben, das für beide heilig ist. Das für beide Heimat ist.“