von Valerie Höhne und Gabriel Rinaldi
Diese Meldung stammt aus dem folgenden Briefing des Dossiers Platz der Republik:
Der Satz, der von der China-Reise des Kanzlers bleiben wird, ist dieser, und er ist nicht von Olaf Scholz: „Alle Länder müssen Platz haben am Tisch. Keines darf auf der Speisekarte stehen.“ Der chinesische Staatschef Xi Jinping hat ihn gesagt, als die Kameras aus waren, in Bezug auf die Schweizer Friedenskonferenz zur Ukraine.
Was meint Xi? Wenn kein Land auf der Speisekarte stehen darf, dann vielleicht auch nicht die Ukraine. So würden es die Deutschen am liebsten sehen. „China und Deutschland wollen sich über die Förderung der Ausrichtung einer hochrangigen Konferenz in der Schweiz und künftiger internationaler Friedenskonferenzen intensiv und positiv abstimmen", sagte Scholz im Nachgang, nur unwesentlich weniger griffig als Xi.
Fragen, Fragen: Es könnte auch heißen, Russland sei in die Gespräche einzubeziehen. Und was ist der Satz für Taiwan wert?
Bevorzugter Gast: Klarer geäußert hat sich Xi nicht. Die Beziehung zu Deutschland aber scheint China wichtig. Der Kanzler, schreibt Daniel Brössler, dürfe sich hofiert fühlen. „Gemeinsam können wir der Erde Stabilität und Sicherheit einhauchen“, sagte Xi zur Begrüßung.
Mehr Solarzellen und E-Autos: Über Wirtschaft hat der Kanzler mit Xi gesprochen, bei Lobster in Meeresfrüchtesoße, Zackenbarsch mit Speisemorcheln und Dim Sum. Deutschland besorgt die Überproduktion von E-Autos und Solarzellen, womit China den Markt überschwemme. So eng sieht China das nicht: Ministerpräsident Li Qiang sagte bei einer Pressekonferenz, landesüblich ohne Fragemöglichkeit, die Welt brauche zur Erreichung der Klimaneutralität ohnehin mehr Solarzellen und E-Autos. Ganz unrecht hat er nicht.