Mario Voigt ist zufrieden, der CDU-Mann aus Thüringen findet, er habe den AfD-Spitzenkandidaten Björn Höcke im TV-Duell am vergangenen Donnerstagabend gestellt. „Ich habe Höcke an Stellen wackeln sehen, das habe ich im Thüringer Landtag so noch nie erlebt“, sagte er in Berlin im Gespräch mit Journalisten. Es gab Mettbrötchen, „in Thüringen heißt das Gehacktes“. Gabriel Rinaldi war dabei.
Spontan umgedeutet: Der größte Erfolg aus Voigts Sicht war, dass Höcke den für die Neue Rechte zentralen Remigrationsbegriff umzudeuten versuchte. Im TV-Duell sagte er plötzlich, der Begriff bezeichne Deutsche, die aus dem Ausland heimkehrten. Zuvor hatte ihn die AfD auf Ausländer bezogen, die Deutschland verlassen sollen. „Dieses Manöver wird ihm in seiner Community auf lange Sicht schaden“, sagte Voigt. „Ich glaube, schon allein dafür hat sich das Duell gestern gelohnt, weil Höcke eine zentrale Denkstruktur der Neuen Rechten aus dem Fenster geworfen hat.“
Harte Debatte: Die Vorbereitung für das Duell bei Welt TV sei eine Teamaufgabe gewesen. Voigt selbst habe Höckes Buch gelesen, sein Team habe sich Zitate und das AfD-Europawahlprogramm angeschaut. „Ich habe mich zwei Tage lang sehr konzentriert darauf fokussiert, das durchzuspielen“, erzählte Voigt. Voigts Strategie, um die AfD zu besiegen: Probleme erfordern Lösungen, Wähler suchen Antworten. „Diese Antworten, die kann man nur in der harten Debatte sichtbar machen“, sagte Voigt.
Und die Atmosphäre vor Ort? „Wir haben danach Auf Wiedersehen gesagt, das war's.“