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Meldung

AI Act: Kuh doch nicht vom Eis?

Diese Meldung stammt aus dem folgenden Briefing des Dossiers Digitalwende:

„Der AI-Act-Krimi ist mitnichten zu Ende, denn ob im April das Europaparlament so einhellig zustimmt, um das letzte Bündchen dran zu nähen, ist so gewiss nicht – nicht mehr“, sagte Nina George SZ Dossier. Die Autorin und Ehrenpräsidentin des European Writers‘ Council setzt sich für einen stärkeren Schutz des Urheberrechts im Zeitalter der KI ein. „Es scheint, als ob die KI-Industrie sich einige Europäische Abgeordnete und nationale Parteien vorgenommen und durchgeknetet hat – denn auf einmal tauchen in Bemerkungen sogar der eigentlich solide informierten Politik Narrative auf von ‚Überregulierung schadet Innovation‘ oder ‚Compliance ist zu teuer‘“, kritisierte sie.„Gaslighting“: Hierbei handle es sich um „Marketingsprech von Wirtschaftsunternehmen, denen es zu lästig ist, die Rechte und Freiheiten von Urhebern und Bürgern zu respektieren“, sagte George, die heute zu den Sprecherinnen beim KI-Dialog des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) gehört. „Dieses Gaslighting könnte im schlechtesten Fall dazu führen, dass wir Mitte April ohne Grundverordnung dasitzen“, fügte sie hinzu. Das sei nicht gut, denn der AI Act habe aus Sicht der Urheber zwar Lücken – „zu viele Ausnahmen für zu viele Player, auch die Kennzeichnung wünschten wir uns strikter“ – aber andererseits könne er wesentliche Eckpfeiler setzen, die dringend gebraucht würden, „um unwiderrufliche Schäden zu verhindern“.

Auswirkungen auf die Gesellschaft: „In dem Panel schauen wir in die konkrete Praxis von Kulturschaffenden: Was bedeutet die Existenz von generativer Informatik für Autoren, Schauspieler, Journalisten, aber auch Sprecher oder Illustratoren?“, sagte George mit Blick auf den KI-Dialog, der heute unter dem Motto „Alles Fake?! KI in Kultur und Medien“ stattfindet. Der Untertitel „Alles Fake?“ hebe den Blick weg von Kulturwirtschaft und hin zu den Auswirkungen auf eine Gesellschaft, sagte sie. Wie etwa: „Brauchen wir Medienpädagogik, die hilft, zwischen Fakt und Fake-Bilder und Videos zu unterscheiden, um sich ihre Meinung selbst und nicht manipuliert zu bilden? Wie schützen sich Menschen, dass ihre Stimmen und Gesichter geklont und für Videos oder gefälschte Bilder von nie stattgefundenen Situationen benutzt werden?“

Anerkennung kreativer Arbeit: Außerdem müsse man sich darum kümmern, wie es mit der Anerkennung künstlerischer Prozesse, weitergehen solle. „Kunst als Demokratiestabilisator“, warf George ein, und fragte: „Können kulturimitierende Softwares, die auf Knopfdruck rum plagiieren, dazu führen, dass kommende Generationen die Kulturtechniken des Schreibens, Zeichnens, Komponierens, Recherchierens etc., verlernen?“ Von Sora hält sie jedenfalls wenig: „Das ist einerseits eine Plagiatssoftware hoch zehn, und andererseits eine ‚Wahrheitsbeugungsmaschine‘, wie mein Kollege Matthias Hornschuh, Sprecher der Kreativen der Initiative Urheberrecht sagt.“ Mit solchen Anwendungen mache sich jeder seine eigene Realität, warnte sie: „Willkommen zur Super-Bubble und im Limbo von Entfremdung!“

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