Gastbeitrag
Urheberrecht: KI-Zug nach Nirgendwo
Lesedauer: 6 Min.

Nina George
Ehrenpräsidentin des European Writers‘ Council
Nina George ist Schriftstellerin, sowie Ehrenpräsidentin und politische Beauftragte für Urheberrecht und Digitales des European Writers‘ Council (EWC), dem Dachverband von 50 Autorenorganisationen aus 32 Ländern. George ist unter anderem Teilnehmerin des Code-of-Practice-Plenums zum AI Act. Einige ihrer in bis zu 36 Sprachen übersetzten Romane waren unter anderem New-York-Times-Bestseller und fanden sich im illegalen Trainingsset Books3 wieder, das Open AI und Meta mutmaßlich zur Entwicklung ihrer Basismodelle benutzt haben.
Ich schaue dieser Tage neidisch auf Großbritannien, wo sich die gesamte Medien- und Kulturlandschaft zusammengetan hat, um ihre KI-wuschige Regierung zu beschwören, bloß nicht denselben Fehler wie die EU zu machen. Und die Kulturschaffenden durch eine Text- und Data-Mining-Ausnahme im Gesetz auszutricksen, damit es eine Handvoll Tech-Oligopole noch geschmeidiger haben, auf menschliche Leistungen unvergütet zurückzugreifen und ihre profitablen Plagiatssysteme zu bauen, die dafür gedacht sind, jene zu ersetzen, von denen sie sich zuvor ungefragt bedient haben.
Autoren und Verbände fordern in 11.500 Antworten auf die Konsultation – davon eine mit 47 Seiten von mir, in der ich aufzeige, was alles schon in der EU nicht klappt, inklusive des nicht funktionierenden Opt-Outs, der eh ignoriert wird – gegen Urheberrechtsverletzungen vorzugehen, anstatt „Diebstahl zu legitimieren“.
Jetzt mit
SZ Pro-Abo weiterlesen
Probeabo
79,99 €
0,99 €
Nach 4 Wochen kostet das Abo 79,99 € monatlich.
Werktäglich die Fachbriefings von SZ Dossier
Voller Zugriff auf SZ.de, SZ-Magazin.de und SZ-Dossier.de
Die digitalen Ausgaben der SZ – in der App und als E-Paper
Bereits SZ Pro-Abonnent? Einloggen
Ihr persönlicher Kontakt
Nico Kreuzpointner
+49 151 20 64 94 90Rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns eine E-Mail an service@sz-dossier.de.