Die Lage. VW- und Mercedes-Aktien stürzen ab, Ökonomen und Militäranalysten sind entsetzt – Trumps Wahlsieg trifft die Deutschen wie ein Paukenschlag. Denn er befürwortet „sehr substanzielle Zölle“ auf deutsche Autos – Deutschlands Schlüsselbranche. Er droht mit dem Ende der USA als Sicherheitsgarant Europas. Sollte Trump wahr machen, was er angekündigt hat, wird er zudem die Unterstützung für die Ukraine drastisch zurückfahren – und Putin den Weg zum Sieg ebnen. Und nun zerbricht auch noch die Ampel. Wie es weitergeht, berichten die Kolleginnen und Kollegen vom Platz der Republik.
Uns fällt auf: Die Gründe, die Kanzler Scholz für die Entlassung von Finanzminister Lindner nennt, sind fast alle geoökonomisch. „Die USA, China und andere schlafen nicht“, sagt Scholz in Hinblick auf technologische Wettbewerbsfähigkeit. Lindner habe mehr Investitionen in das Überleben der Autoindustrie, in die Bundeswehr, in Hilfe für die Ukraine blockiert. Das sei inakzeptabel, „insbesondere jetzt, nach dem Wahlausgang in den USA“. Ein russischer Sieg käme Deutschland weitaus teurer zu stehen als diese Mehrausgaben. Zumal Deutschland die Wirtschaftsstärke habe, um weitere Belastungen zu stemmen.
Das müssen Sie heute wissen: Deutschland ist tatsächlich auch in dieser schwierigen Situation keineswegs hilflos. Die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt hat Kapital, exzellente Technologie und, ja, zumindest momentan noch gut ausgebildete Fachkräfte. Man hat ein Bewusstsein für die Notwendigkeit einer Zeitenwende entwickelt, will bei Verteidigung, wirtschaftlicher Sicherheit und Zukunftstechnik auf eigenen Beinen stehen. Und: Die EU hat Handelsinstrumente geschaffen, um sich gegen globale Mobber zu verteidigen. Da kann einiges gehen. Nur: Es eilt.
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