Guten Morgen. Da es die Mutter der Guardian-Autorin Viola Zhou leid war, zwei Tage lang aus einer Kleinstadt im Osten Chinas zu ihrem überarbeiteten Arzt zu pendeln, wandte sie sich mit ihrer Nierenerkrankung an Deepseek.
Der chinesische Chatbot nahm sich mehr als die drei Minuten Zeit, die die Frau von ihrem Arzt gewohnt war. Also beschrieb sie Deepseek ihre Symptome, lud ihre Ultraschallbilder und Laborberichte hoch. Auf Anraten des Bots reduzierte sie die tägliche Dosis ihrer verschriebenen Immunsuppressiva und begann, Grüntee-Extrakt zu trinken. Sie ahnen es: Laut der Einschätzung von Ärzten waren die Tipps von Deepseek voller Fehler.
Was den Chatbot für die Patientin allerdings zu so einem beliebten Ansprechpartner machte, war nicht sein medizinisches Fachwissen, sondern vielmehr sein beständig offenes Ohr: Selbst wenn der Chatbot ihr keine wissenschaftliche Antwort geben könne, gebe er ihr zumindest eine Antwort, so die Frau.
Und auch in Deutschland vertrauen sich immer mehr Menschen in Gesundheitsfragen Chatbots an. Wie kürzlich bei einer Umfrage der Unternehmensberatung Deloitte herauskam, nutzt ein Viertel der deutschen Bevölkerung KI-Anwendungen bei Gesundheitsfragen.
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