Guten Morgen. Digitalisierung und Nostalgie stehen in einem komplexen Verhältnis zueinander. Einerseits befeuert der technologische Fortschritt die Sehnsucht nach weniger digitalen Zeiten, andererseits macht gerade die Digitalisierung das Schwelgen in der Vergangenheit einfacher und unterhaltsamer, als in Zeiten der Diashow (die Jüngeren fragen bitte eine KI ihrer Wahl, was das war).
Jörg Lathwesen, Vorsitzender des Vereins deutscher Flipperfreunde, freut sich etwa über „neue Möglichkeiten, die Geräte interessanter zu gestalten“. Dazu gehörten spektakuläre Lichteffekte oder das Zwischenspeichern von erreichten Ergebnissen, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. So wird das Comeback der Flipper-Automaten, das offenbar in vollem Gange ist, also digital garniert.
Und auch – ausgerechnet – auf Social Media greift die Nostalgie um sich, wie sich nicht zuletzt am überraschenden Comeback der 1937 geborenen US-Sängerin Connie Francis ablesen lässt, deren Hit „Pretty Little Baby“ von 1962 plötzlich auf Tiktok viral ging, sodass sie sich jetzt selbst trotz ihres fortgeschrittenen Alters einen Account auf der Plattform zugelegt hat.
Auch hoch im Kurs: die jüngere Vergangenheit. „Wir stellen eine große Vorliebe für die Neunziger und Nuller Jahre fest“, sagte Lily Hall, Insights Managerin bei Tiktok, dem Guardian. Der Grund für das Comeback alter Filme und Serien sei wohl, „dass Nutzerinnen und Nutzer in der Vergangenheit Trost finden“. Was für die einen das Flippern ist, ist für die anderen eben „Sex and the City“.
Jetzt mit
SZ Pro-Abo weiterlesen
Probeabo
79,99 €
0,99 €
Nach 4 Wochen kostet das Abo 79,99 € monatlich.
Werktäglich die Fachbriefings von SZ Dossier
Voller Zugriff auf SZ.de, SZ-Magazin.de und SZ-Dossier.de
Die digitalen Ausgaben der SZ – in der App und als E-Paper
Bereits SZ Pro-Abonnent? Einloggen
Ihr persönlicher Kontakt
Nico Kreuzpointner
+49 151 20 64 94 90Rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns eine E-Mail an service@sz-dossier.de.

