Guten Morgen. Auch Fische stehen manchmal im Stau. In der niederländischen Stadt Utrecht schwimmen regelmäßig Barsche, Karpfen oder Hechte auf der Stelle, weil ihnen eine historische Schleuse den Weg versperrt. Das 400 Jahre alte Tor lässt sich nur von Hand öffnen – und damit es geöffnet wird, müssen für gewöhnlich Boote weiterwollen.
Das kann im Frühjahr zum Problem werden, wenn tausende Fische durch die Grachten von Utrecht zum Laichen in den Krummen Rhein ziehen, aber zu der Zeit noch wenige Boote auf dem Wasser sind. Die Fische sitzen in der Falle, denn eine Umleitung gibt es nicht. Das macht sie zu leichter Beute für Vögel, sagte die Utrechter Stadtökologin Anne Nijs der dpa. Auch verlören die Fische Zeit und Energie.
Die Digitalisierung kann hier Fischleben retten. Eine Unterwasserkamera zeigt live, ob Fische auf Einlass warten. Drückt man einen virtuellen Klingelknopf, wird automatisch ein Screenshot gemacht. Bei einem Treffer wird der Schleusenwärter informiert, der dann ganz analog die Schleuse öffnet. Zwar nicht für jeden Fisch, aber bei Bedarf ein paar Mal pro Woche.
Weltweit schauten im vergangenen Jahr laut dpa fast drei Millionen Menschen zu. „Es ist eine Art Slow-TV“, sagt Ökologin Nijs. Gestern Abend war allerdings nur trübes Grün zu sehen.
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