Guten Morgen. Im britischen Unterhaus wird bekanntlich nicht per Handzeichen, sondern mit einem lautstarken „Aye“ oder einem inbrünstigen „No“ abgestimmt. Um die Laustärke dieser Ausrufe in Zukunft schon im Voraus zu messen, bastelt die britische Regierung an einem neuen KI-Tool – sozusagen an einem „parlamentarischen Vibe-Check“, wie es der Guardian nennt.
Grundlage der KI „Parlex“ sind die bisherigen Beiträge der Abgeordneten im Parlament. So können auch Abweichlerinnen und Abweichler besser identifiziert werden: Das Tool liefere eine „Handhabungsstrategie“, um strittige Gesetze durch das Parlament zu bringen, beschreiben es die Entwicklerinnen und Entwickler diplomatischer.
Ein Demonstrationsvideo auf der Website der Regierung zeigt etwa, wie sich die Tory-Abgeordneten in der Vergangenheit gegen eine Änderung der Geschwindigkeitsbegrenzung auf 20 km/h ausgesprochen haben, und listet die Labour-Abgeordneten auf, die verkehrsberuhigende Maßnahmen befürworten.
„Parlex“ übrigens gehört zu dem KI-Paket „Humphrey“, benannt nach Sir Humphrey Appleby, dem ranghöchsten Beamten in der klassischen BBC-Komödie Yes, Minister. Ob dieser Name klug gewählt ist, darüber lässt sich streiten – Humphrey gilt in der Serie als Intrigant.
Jetzt mit
SZ Pro-Abo weiterlesen
Probeabo
79,99 €
0,99 €
Nach 4 Wochen kostet das Abo 79,99 € monatlich.
Werktäglich die Fachbriefings von SZ Dossier
Voller Zugriff auf SZ.de, SZ-Magazin.de und SZ-Dossier.de
Die digitalen Ausgaben der SZ – in der App und als E-Paper
Bereits SZ Pro-Abonnent? Einloggen
Ihr persönlicher Kontakt
Nico Kreuzpointner
+49 151 20 64 94 90Rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns eine E-Mail an service@sz-dossier.de.

