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Meldung

Wie reagiert die AfD auf Trumps Zollpolitik?

In ihrem Wahlprogramm schrieb die AfD: „Deutsche Unternehmen sollen an der Weltspitze der Exportunternehmen stehen.“ Mit Trumps Zollpolitik könnte das schwierig werden. Gleichzeitig suchten Politikerinnen und Politiker der AfD aber zuletzt die Nähe des US-Präsidenten und dessen Administration. AfD-Chef Tino Chrupalla flog zu Trumps Amtseinführung nach Washington, Alice Weidel traf Vizepräsident J.D. Vance auf der Münchner Sicherheitskonferenz, plauderte mit Elon Musk auf X und per Liveschalte nach Halle an der Saale. Wie also geht die AfD mit der neuen Lage um? Schließlich sind ihr die deutschen Interessen ja immer sehr wichtig. Rückt sie nun von Trump ab?

Danach sieht es nicht aus. AfD-Politikerinnen und -Politiker zeigen vielmehr Verständnis für den Kurs des US-Präsidenten, auch wenn er Deutschland schadet. Fraktionsvize Stefan Keuter sagte: Mit Blick auf die Interessen der USA sei Trumps Haltung nachvollziehbar. „Auch wenn die deutsche Wirtschaft nun durch zusätzliche Zölle belastet wird.“ Kay Gottschalk, stellvertretender Bundessprecher, sagte, ihm wären zwar gar keine Zölle am liebsten, aber diese Pille müsse man nun schlucken. „Die Medizin ist für alle bitter, aber sie ist die richtige.“ Und Parteichef Tino Chrupalla äußerte in der Bild Verständnis für Trump. Manchmal müsse man Freihandel einschränken, um seine Wirtschaft zu schützen.

Sehen das alle so? Damit sind die AfD-Politiker zwar auf einer Linie mit dem US-Präsidenten. Der rechtfertigte die Kurseinbrüche an den Börsen zuletzt mit dem Satz: „Manchmal muss man Medizin nehmen, um etwas zu heilen.“ Einig sind sie sich in der in Teilen rechtsextremen Partei allerdings nicht. Gerold Otten, der sich zuletzt für das Amt des Bundestagsvizepräsidenten beworben hatte, sagte dem ARD-Hauptstadtstudio, die USA schadeten sich selbst. Trumps Handeln nannte er „wirtschaftspolitischen Harakiri“. Man müsse ihm klarmachen, dass er Deutschland schade. Und anders als ihr Co-Sprecher Chrupalla äußerte Alice Weidel kein Verständnis für Trump: „Zölle schaden unserer Wirtschaft“, schrieb sie auf X. „Um Gefahren abzuwenden, müssen wir Lösungsmöglichkeiten mit den USA ausloten.“