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Hamburg wählt die Mitte

Der Hamburger Senat hatte mit geringem Interesse gerechnet, es dann aber doch untertrieben mit dem Understatement: Das gute Wlan im Presseraum des Mediencenters gab es zunächst nur für maximal zehn Nutzer. Dabei war die Bürgerschaftswahl recht erkenntnisreich. Es gibt nämlich noch ganz normale Wahlen. Nicht nur jene, nach denen Parteien, die sich nichts zu sagen haben, mühsam Mehrheiten zusammenklauben.

Auch Hamburg strafte die Ampel ab: SPD und Grüne verloren zusammen etwas mehr Prozentpunkte, als die CDU gewann. Die Verluste teilten sie sich hälftig, was für die SPD gut zu verschmerzen war. Ihr Spitzenmann Tschentscher hatte, anders als der Bundeskanzler, auch keinen Amtsmalus, wie die Vorwahlumfragen beider großer Institute nahelegten: Er sollte in den Augen der Leute weiterregieren – und wird das auch.

Mit wem? Die beiden möglichen Partner empfahlen sich in wenig zurückhaltender Manier: „Der Senat ist bestätigt worden mit einer deutlichen Mehrheit“, sagte Katharina Fegebank, die Grünen-Spitzenkandidatin und Zweite Bürgermeisterin. Sie gratulierte Tschentscher – und „wir nehmen ihn auch beim Wort, denn ein Erfolgsmodell sollte fortgesetzt werden“, sagte sie.

„Sehr zuverlässig“: Dennis Thering hieß der CDU-Spitzenkandidat und er leitete einen anderen sogenannten Wählerauftrag ab. „Die Hamburgerinnen und Hamburger haben einen Richtungswechsel gewählt“, sagte er. „Von daher sind wir bereit, in eine Koalition einzutreten.“ Im ZDF gefragt, was für ihn und seine Partei spreche, nannte er Expertise in innerer Sicherheit und Verkehrspolitik, beides Anliegen im Wahlkampf, dazu das zu erwartende Bündnis im Bund. Und: „Wir sind ein sehr zuverlässiger Partner, das ist klar.“

Tschentscher beginnt die Gesprächsreihe mit den Grünen, dann mit der CDU.