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Meldung

Europa rauft sich zusammen

Keir Starmer macht den Anfang: Er sei „bereit und willens“, britische Truppen in der Ukraine einzusetzen, um ein Friedensabkommen durchzusetzen, schrieb der britische Premierminister in einem am Abend veröffentlichten Beitrag für den Telegraph. Er setzt damit Ton und Erwartung für die kommenden Tage. Der Bundeskanzler bestritt etwa zur selben Zeit, dass die Frage sich überhaupt stelle.

Der Druck auf Europa ist groß wie selten. Präsident Emmanuel Macron bittet europäische Regierungschefs für heute zu einem Krisentreffen nach Paris. Die „wichtigsten europäischen Länder“ kämen zusammen, um sicherheitspolitische Fragen zu besprechen, sagte Außenminister Jean-Noël Barrot. Italien, Spanien, Polen, Großbritannien, die Niederlande und Dänemark haben zugesagt. Auch Olaf Scholz bestätigte im RTL-Quadrell am Abend seine Teilnahme.

Das Zeitfenster, um Einfluss zu nehmen, ist kurz. Ursula von der Leyen, die Präsidentin der EU-Kommission, sitzt in Paris auch am Tisch und trifft heute zudem Keith Kellogg, den US-Sondergesandten für die Ukraine und Russland. Noch in München telefonierte US-Außenminister Marco Rubio mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow. Schon in wenigen Tagen treffen sich Vertreter der USA und Russlands in Saudi-Arabien. Vorab hat die US-Seite den Europäern Fragebögen geschickt, mit der Bitte aufzulisten, was jeder Staat zur Sicherung eines Friedens beitragen kann.

Das ist eine herausfordernde Frage. Es ist nicht klar, was genau zu sichern sein wird. Gleichzeitig ist skin in the game einer der wenigen Wege, die Gespräche mitzugestalten. Nato-Generalsekretär Mark Rutte empfahl den Europäern auf den Fluren im Bayerischen Hof: Erkämpft Euch den Weg an den Verhandlungstisch, wenn über die Ukraine gesprochen wird und damit über Europas Sicherheit. Auch er wird beim Notgipfel in Paris dabei sein.