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Wie gelingt Integration?

Bundesregierung und Opposition versuchen einiges, um vor allem Asylbewerbern den Weg nach Deutschland zu erschweren. Im August dieses Jahres stellten 18.427 Menschen einen Erstantrag auf Asyl. Zum Vergleich: 2023 waren es im selben Monat noch 27.738. Die Zahlen sinken, doch der Zuzug bleibt. Weiterhin drängt also die Frage: Wie umgehen mit den Menschen, die nach Deutschland kommen?

Stichwort kommunale Resilienz: Das Deutsche Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (Dezim) veröffentlicht dazu heute eine Studie mit dem Titel: „Chancen statt ‚Krise‘: Resiliente Kommunen im Kontext von Migration, Integration und Teilhabe“ vor. Anhand von elf deutschen Kommunen haben die Autorinnen und Autoren darin untersucht, wie Zuwanderung gelingen kann. Angeschaut haben sie sich Großstädte wie Berlin, München, Halle (Saale), Saarbrücken und Osnabrück. Aber auch Mittelstädte wie Neubrandenburg, Cottbus, Ingelheim am Rhein, Rottenburg am Neckar und Gummersbach. Mit dem Wartburgkreis war auch ein Landkreis in der Auswahl.

Die Ergebnisse: Engpässe in den Bereichen Wohnen, Kinderbetreuung, Bildung und bei der Gesundheitsversorgung erschweren den Ankommenden das Leben, aber, man kann sich das denken, auch jenen, die bereits da sind. Eine funktionierende soziale Infrastruktur hilft also allen. Hilfreich sei auch eine positive Haltung gegenüber Migration und Zuwanderung. Außerdem komme es auf eine enge Zusammenarbeit von Verwaltung und Zivilgesellschaft an. Um belastbare Netzwerke für den Bedarfsfall zu schaffen, müssten besonders Migrantenorganisationen eingebunden werden.

Was zu tun ist: Für Bund und Länder leiten die Fachleute daraus ab, dass die beiden Ebenen einen Diskurs über Flucht, Migration und Integration fördern sollten, der sich an Fakten und Lösungen orientiert. Sie sollten Integration als dauerhafte, staatlich finanzierte Aufgabe anerkennen und die kommunale Perspektive stärker einbeziehen. Städte und Gemeinden wiederum sollten demnach die Chancen von Integration betonen und die Effizienz kommunaler Integrationsarbeit stärken. Etwa indem sie Ressourcen bündeln und Verantwortlichkeiten klären.