Nachdem er am Sonntag mit Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu telefoniert hatte, war heute der neue iranische Präsident Massud Peseschkian an der Reihe: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und mehrere Partner setzen verstärkt auf Verhandlungen und Krisendiplomatie im Hintergrund, um eine weitere Eskalation im Nahen Osten zu verhindern.
„Gewaltspirale“ durchbrechen: Wie ein Regierungssprecher erklärte, habe Scholz auch in einem Telefonat mit dem neuen iranischen Präsidenten Peseschkian betont, die „Gewaltspirale“ müsse durchbrochen werden. Peseschkian solle alles tun, „um eine weitere militärische Eskalation zu verhindern“. Der Kanzler sagte, der Zeitpunkt sei gekommen, das „Abkommen für einen Waffenstillstand und die Freilassung der Geiseln im Gazastreifen zu finalisieren und unmittelbar umzusetzen“.
Ob es hilft? Sogar der Vatikan hat Iran telefonisch zur Zurückhaltung gemahnt, die USA verlegten derweil wegen der angespannten Sicherheitslage weitere Militäreinheiten in die Region. Man bereite sich auf erhebliche iranische Angriffe auf Israel vor, die noch in dieser Woche erfolgen könnten. Wie die Times of Israel berichtet, soll Iran Drohnen und Raketen in Stellung gebracht haben.
Weitere Verhandlungen gefordert: Deutschland und mehrere Partner riefen Israel und die radikalislamische Terrororganisation Hamas in gleich zwei gemeinsamen Statements zu weiteren Verhandlungen auf. Der Tenor: Es dürfe keine weiteren Verzögerungen geben, die Kämpfe müssten jetzt enden. Es gehe um eine sofortige Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung aller von der Hamas noch festgehaltenen Geiseln. Es gelte der Aufruf von US-Präsident Joe Biden und den ägyptischen und katarischen Präsidenten, die Gespräche im Laufe der Woche fortzusetzen. Am Donnerstag soll es so weit sein, die Hamas aber lehnt eine neue Verhandlungsrunde offenbar ab.