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Die Olympia-Nachlese

Nach den Olympischen Spielen hat der – um im Bild zu bleiben – Wettstreit um die Deutungshoheit begonnen, schreibt Tim Frehler. Darüber, wie das deutsche Abschneiden nun einzuordnen ist und was nun zu tun ist.

Zügig analysieren: Mit Blick auf die Medaillenausbeute (33 Mal Edelmetall) sagte Stephan Mayer, sportpolitischer Sprecher der Union im Bundestag, gestern: „Der Abwärtstrend setzt sich damit fort.“ Erforderlich sei nun eine Analyse der Situation des deutschen Spitzensports, und zwar „ohne Scheuklappen“, wie Mayer sagte. Zügig solle die Bundesregierung ihr angekündigtes Sportfördergesetz vorlegen.

Es geht ums Geld: Einen Referentenentwurf für dieses Gesetz gibt es seit März, eigentlich sollte er noch vor der Sommerpause im Kabinett beraten werden. Doch vor allem die Sportverbände äußerten massive Kritik an dem Entwurf. Kern der Auseinandersetzung ist die Einführung einer Sportagentur in Form einer Stiftung, die den Spitzensport in Deutschland steuern und fördern soll, maßgeblich also daran beteiligt ist, wohin Fördermittel fließen. Im 18-köpfigen Stiftungsrat sollen Vertreter des Bundes den Vorsitz übernehmen – und bei Stimmengleichheit auch entscheiden können. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) bezeichnete den Entwurf damals als „herbe Enttäuschung“, von einer „Unabhängigkeit der Agentur“ könne man nicht sprechen.

Strukturen ändern: Der Referentenentwurf soll aber „in den nächsten Wochen in die Länder- und Verbändeanhörung gehen“, wie die sportpolitische Sprecherin der SPD im Bundestag, Sabine Poschmann, im Gespräch mit SZ Dossier ankündigte. Länder und Verbände hätten dann drei Wochen Zeit für eine Stellungnahme. Mit Blick auf die deutsche Medaillenausbeute sagte Poschmann, Ziel müsse sein, wieder unter die ersten fünf Nationen zu kommen. „Doch dafür müssen wir die Strukturen ändern.“