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Meldung

Terrorbedrohung auch in Deutschland „anhaltend hoch“

„Der IS ist zurück“, sagte der österreichische Verfassungsschutzchef Omar Haijawi-Pirchner gestern bei einer Pressekonferenz. „Zentrale Akteure erhalten Anweisungen aus dem Ausland.“ Die Ermittler wiederum erhielten Hinweise aus dem Ausland. Der Hauptverdächtige habe sich „in den vergangenen Monaten“ im Internet radikalisiert, was US-Geheimdienste mitbekamen und nach Wien funkten. Der 19-Jährige aus dem Wiener Umland soll geplant haben, bei Konzerten von Taylor Swift in Wien Menschen zu töten, mit dem Auto, mit Messern, mit Macheten. Alle drei Konzerte wurden abgesagt. Mehr hier aus Wien von Cathrin Kahlweit und Vivien Timmler.

So lieb, die Swifties: Es wurde ein islamistischer Terroranschlag verhindert. Bemerkenswert viele Menschen, die mindestens eines der Konzerte besuchen wollten, sahen in sozialen Medien deren Absage als das eigentliche Ereignis. Bürgermeister Michael Ludwig offerierte freien Eintritt ins Freibad.

Nach Berlin: Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sagte, die Ermittlungen in Wien zeigten, wie ernst die Bedrohung zu nehmen sei. „Die Bedrohungslage durch islamistischen Terrorismus ist auch in Deutschland anhaltend hoch“, sagte sie.

Gewalt vor Ideologie: Terrorismusforscher Peter Neumann dokumentierte alle Festnahmen mit dschihadistischem Terrorismusbezug in Westeuropa seit Oktober. Zwei Drittel aller Verdächtigen seien Teenager, sagte er und verwies auf eine neue Art von Tätern, die „Tiktok-Dschihadisten“. Auch neu: „Radikalisierte bauen sich aus ideologischen Versatzstücken, die sie in Online-Subkulturen gefunden haben, ihr eigenes Ideengebäude zusammen“, schrieb Neumann. Das sei häufig mit einer allgemeinen Verrohung verbunden: Es gehe zuvörderst um Gewalt.