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Pistorius und Baerbock fordern mehr Flugabwehr für die Ukraine

Baerbock und Verteidigungsminister Boris Pistorius haben, das erfuhr SZ Dossier aus Regierungskreisen, Partnerländer zur Gründung einer gemeinsamen Initiative („Immediate Action on Air Defense“) aufgerufen, um die Ukraine im Kampf gegen Russland zu unterstützen und mehr Luftabwehr zu organisieren.

Auf Bitten der Ukraine: „Aufbauend auf der deutschen Zusage, ein weiteres Patriot-System in die Ukraine zu senden, haben sich Außenministerin Baerbock und Verteidigungsminister Pistorius gemeinsam an ihre Amtskollegen in der NATO und darüber hinaus gewandt, mit dem Ziel, weitere Unterstützung für die ukrainische Luftverteidigung zu mobilisieren“, hieß es aus Regierungskreisen. Sie hätten damit auf die „dringende Bitte“ ihrer ukrainischen Amtskollegen reagiert. Die Minister haben einen Brief an Partnerländer verfasst. Patriot-Systeme dienen der Luftabwehr von Flugzeugen, Drohnen, Raketen und Marschflugkörpern. Mitte Mai soll die Ausbildung ukrainischer Soldaten daran beginnen, ab Ende Juni soll es nach SZ-Informationen in der Ukraine zum Einsatz kommen.

Lieferengpässe bei Sprengstoff: Schon jetzt aber schränkt ein Mangel an Lenkflugkörpern den Einsatz der Patriot-Systeme in der Ukraine ein. In Bayern soll das Unternehmen MBDA nun eine erste Fertigungsanlage für Lenkflugkörper außerhalb der USA aufbauen. Die Zertifizierungsprozesse dauern, doch nicht nur die: Es gibt große Knappheiten und Lieferengpässe, besonders bei Raketenantriebsstoffen und Sprengstoff, schreibt uns der Kollege Georg Ismar. „Das ist im Moment echt der Flaschenhals“, sagte ihm ein Branchen-Insider.

Realitätskontrolle: Die Bundeswehr rechnet erst 2027 mit ersten Lieferungen. Das liegt auch an der strengen Gesetzeslage. Intern sieht die Industrie es so: Jahrelang sei sie bei Brot und Wasser weggesperrt worden, nun wird sie rausgeschickt und soll sofort ein potenter Gewichtheber sein. Im Kabinett wird heute übrigens der Jahresabrüstungsbericht besprochen. Er dürfte eher mau ausfallen.