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Meldung

Bundeswehr, beliebt wie nie

Kanzler Olaf Scholz und Verteidigungsminister Boris Pistorius schreiten die Ehrenformation der Bundeswehr ab, die sich im Verteidigungsministerium zu Ehren der Soldatinnen und Soldaten, die in Mali gedient haben, aufgestellt hat. Daneben Soldatinnen und Soldaten des Heers, der Marine, der Luftwaffe, sie waren in Mali. Valerie Höhne ist dabei und berichtet.

An diesem Abend ist der Abschlussappell: Bei dem zehnjährigen Einsatz sind drei Soldaten gestorben. Große Fragen wirken im Bendlerblock noch größer, das passiert, wenn vor einem die Menschen stehen, die im Kriegsfall ihr Leben lassen würden. „Ich möchte, dass dieser Dienst der Truppe für Deutschland die Wertschätzung erfährt“, sagt Scholz. Das fühlte sich für die Truppe in der Vergangenheit anders an.

„In die Mitte der Gesellschaft“: Am Rand des Platzes steht das Militärfahrzeug Igel, daneben drei Soldaten, die in Mali gedient haben: Major Mario, Stabsunteroffizier Martin, Hauptfeldwebel Niels. Die Nachnamen darf man nicht nennen. „Lange hatte man das Gefühl, dass man die Anerkennung, die einem zusteht, nicht in vollem Umfang erreichen kann“, sagt der Major Mario. In der letzten Zeit habe sich das geändert. „Man kriegt schon mit, dass das Erscheinungsbild der Bundeswehr in den letzten zwei Jahren positiver geworden ist“, sagt Hauptfeldwebel Niels. Dass sie aus Mali abgezogen sind, bedauern sie.

Beliebt wie nie: Wie wichtig die Truppe in Zeiten des Krieges ist, zeigen die prominent besetzten Plätze. Auf den Bänken sitzen Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt (SPD), Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD), Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne), Innenministerin Nancy Faeser (SPD). Die frühere Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) sitzt neben der Staatssekretärin im Entwicklungsministerium Bärbel Kofler (SPD), die sich eine Decke umgelegt hat.

Gut fürs Budget: Pistorius, der in den vergangenen Tagen lautstark für mehr Geld für die Truppe geworben hat, dürfte die Aufmerksamkeit recht sein. Laut einer Befragung des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr gaben neun von zehn Befragten im Sommer an, ein positives Bild von der Truppe zu haben: Beliebter war sie nie.