Und ewig grüßt die Haushaltslücke
Von Peter Ehrlich, Tim Frehler und Gabriel Rinaldi
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Diese Meldung stammt aus dem folgenden Briefing des Dossiers Platz der Republik:
Von Peter Ehrlich, Tim Frehler und Gabriel Rinaldi
Donald Trump macht Ernst. Der US-Präsident hat 25 Prozent Zölle auf sämtliche Autoimporte in die USA angekündigt. Zur Erinnerung: Die Vereinigten Staaten sind der zweitgrößte Automarkt der Welt. Die Zölle sollen bereits zum 3. April in Kraft treten. Auf die deutsche Autoindustrie hat es die Trump-Regierung besonders abgesehen. Kein anderes Land nahm 2024 so viele neue Pkw aus Deutschland ab wie die USA: Sie lagen mit einem Anteil von 13,1 Prozent an den Exporten vorn, gefolgt von Großbritannien.
So schockierend aggressiv Trump um sich schlägt: Zur Wahrheit gehört auch, dass die USA auf Autos aus der EU bislang nur 2,5 Prozent Zoll erhoben haben, die EU ihrerseits aber zehn Prozent auf US-Autoimporte verlangt. Die USA erheben Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Importe von Pickups und Nutzfahrzeugen aus Europa, berichten unsere Kolleginnen und Kollegen im Dossier Geoökonomie.
Back to America: Darum geht es Trump im Kern. Der US-Präsident will mit den Zöllen erreichen, dass die Autokonzerne und ihre Zulieferer in den USA produzieren – und darüber Arbeitsplätze schaffen. Wer in den USA produziere, müsse keine Strafabgaben zahlen, verspricht er. Allein seine Drohungen zeigten schon Wirkung: Hyundai, Toyota und auch Volkswagen haben bereits angekündigt, ihre Investitionen in den USA drastisch zu erhöhen.
Deutsche Hersteller wollen billig produzieren: Problematisch für die deutschen Autobauer sind aber nicht nur die hohen Zölle auf ihre US-Exporte. Sie alle haben Produktionsstätten in Mexiko und Kanada – für den US-Markt. So nutzen sie bislang die günstigen Arbeitskosten. Dieser Standortvorteil fällt mit den Zöllen nun für sie weg.