2024 am Platz der Republik
Von Florian Eder, Gabriel Rinaldi und Tim Frehler
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Diese Meldung stammt aus dem folgenden Briefing des Dossiers Platz der Republik:
Von Florian Eder, Gabriel Rinaldi und Tim Frehler
Es ist Olaf Scholz im zurückliegenden Jahr gelungen, den Nimbus des deutschen Bundeskanzlers gegen null zu reduzieren.
Auf der Weltbühne: Nicht eingeladen, wenn Emmanuel Macron, Donald Trump und Wolodimir Selenskij die Zukunft der Ukraine besprechen. Er telefoniert mit Putin – der wenige Stunden später einen Großangriff auf die Ukraine befiehlt. Er telefoniert mit Trump – und ein paar Stunden später ruft dessen engster Berater erst zur Wahl der AfD, dann Scholz zum Rücktritt auf.
In Europa: Führte Sprachlosigkeit durch eine uneinige Koalition erst zu Einsamkeit, dann dazu, dass man zunehmend nicht mehr gehört wurde.
Zuhause: Blieb vom Kanzler je weniger, desto mehr Olaf Scholz zum Vorschein kam. „Tünkram“, die Behauptung, die Union wolle Renten „kürzen“, der Wutausbruch zum Ampelende – all das konnte man dem Amte unangemessen finden.
Mit einem Amtsbonus kann Scholz laut allen Umfragen aber ohnehin nicht rechnen. Bleibt das Mittel der Authentizität. Und authentisch ist Scholz dann, wenn er auch sagt, was er denkt: dass er klüger ist als die meisten anderen auf der Welt.