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Meldung

Scholz gegen Merz, nächste Runde

Diese Meldung stammt aus dem folgenden Briefing des Dossiers Platz der Republik:

Es hatte sich abgezeichnet, worauf es in diesem Wahlkampf hinauslaufen wird. Die SPD wird versuchen, ein Duell Scholz gegen Merz zu inszenieren, der Besonnene gegen den Heißsporn, so sehen sie das bei den Sozialdemokraten. Dieses Duell ging am Wochenende in die nächste Runde. Bei der „Wahlsiegkonferenz“ der SPD im Willy-Brandt-Haus mahnte Scholz in Sachen Krieg und Frieden zur Vorsicht. Friedrich Merz wolle der Nuklearmacht Russland ein Ultimatum stellen. Doch mit der Sicherheit Deutschlands, so Scholz, spiele man nicht „Russisch Roulette“.

Der Angesprochene reagierte prompt: In seiner Merz-Mail schrieb der CDU-Chef gestern: „Die SPD hat in Wahlkämpfen noch nie irgendwelche Skrupel gezeigt, mit den tiefsitzenden Ängsten gerade der deutschen Bevölkerung zu spielen.“ Völlig außer Acht lasse die SPD dagegen die steigenden Arbeitslosenzahlen infolge der Rezession. Sichere Renten aber (eines der Hauptversprechen der SPD) gebe es „nur in einer wachsenden Volkswirtschaft“, schrieb Merz. Die Mehrheit in Deutschland werde schon erkennen, dass der Sozialstaat nicht durch Kriegsrhetorik, sondern durch Wirtschaftswachstum zukunftsfähig werde.

Zurück zu Scholz: Der Kanzler suchte gestern Abend erneut die Bühne, ging ins ARD-Hauptstadtstudio, um sich im Bericht aus Berlin den Fragen von Markus Preiß zu stellen. Seinen scharfen Ton rechtfertigte Scholz damit, dass er dafür sei, „dass Wahlkampf auch Wahlkampf ist“ und es um Unterschiede gehe. Inhaltlich mitgebracht hatte er die Kernthemen der SPD: Rente, Reform der Schuldenbremse, Steuerentlastungen für 95 Prozent, Steuerbelastungen für „das eine Prozent, das am allermeisten verdient“.

Einer fehlt: Bleibt die Frage, wo am Wochenende der war, der ja auch gerne Kanzler werden würde. Die Antwort findet sich auf Instagram. Da teilte Robert Habeck gestern Bilder von seiner Joggingrunde. „Grüße vom Morgenlauf mit Sonne und Biber“, schrieb er.