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Meldung

Wie klappt die Aufnahme der Flüchtlinge in den Kommunen?

Diese Meldung stammt aus dem folgenden Briefing des Dossiers Platz der Republik:

Bei der Unterbringung von Geflüchteten sehen sich aktuell fünf Prozent der befragten Kommunen „im Notfallmodus“. Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter knapp 600 Kommunen, die das Institut für Demokratische Entwicklung und Soziale Integration (Desi) in Zusammenarbeit mit der Bertelsmann-Stiftung durchgeführt hat. 34,6 Prozent der teilnehmenden Kommunen sehen sich „im Krisenmodus“. Vielerorts stoße die Infrastruktur zur Aufnahme von Geflüchteten an ihre Grenzen, schreiben die Autoren der Studie, Frank Gesemann und Lea Freudenberg. Das betreffe etwa die Bereiche Wohnen, Bildung, Arbeit und Gesundheit.

Heterogene Landschaft: Die Befragung zeigt allerdings auch: die Kommunen gibt es nicht, die Situation unterscheidet sich vielmehr von Ort zu Ort. Knapp die Hälfte sagte nämlich, die Situation sei herausfordernd, aber machbar. Von einer noch entspannten, aber teilweise belastenden Situation berichtete gut ein Zehntel. 2,7 Prozent sagten, ihre Situation sei entspannt. Als größte Herausforderung bezeichneten die Befragten die Situation auf dem Wohnungsmarkt. Danach folgen die Versorgung mit Integrations- und Sprachkursen sowie die gesundheitliche Versorgung und die psychosoziale Betreuung der Geflüchteten.

Ermüdungserscheinungen: Ein zentrales Element, damit Aufnahme und Integration von Geflüchteten gelingen, sei das ehrenamtliche Engagement. Wie man aus den Antworten der befragten Kommunen wisse, sei dieses in den Jahren 2015 und 2016 extrem hoch gewesen. Nach dem Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine habe es erneut einen Höhepunkt erreicht. „Mit großen Unterschieden zwischen den einzelnen Gemeinden machen sich im ehrenamtlichen Engagement aber gerade große Ermüdungserscheinungen bemerkbar“, sagte Studienautor Frank Gesemann.

Die Methode: Die Befragung richtete sich an alle 2.961 Städte und Gemeinden in Deutschland mit mehr als 5.000 Einwohnern sowie die 294 Landkreise. Außerdem haben die Fachleute die 19 Bezirksverwaltungen in Berlin und Hamburg einbezogen. 567 Kommunen haben letztendlich teilgenommen und wurden zwischen dem 19. August und dem 30. September dieses Jahres befragt. Gefördert wurde die Studie vom Bundesinnenministerium.