von Peter Ehrlich, Tim Frehler und Gabriel Rinaldi
Diese Meldung stammt aus dem folgenden Briefing des Dossiers Platz der Republik:
Australien untersagt Kindern und Jugendlichen die Nutzung sozialer Medien ab Ende nächsten Jahres. Die weltweit erste Gesetzgebung dieser Art hat das Parlament in Canberra mit überparteilicher Unterstützung passiert, berichtet mein Kollege Laurenz Gehrke vom Dossier Digitalwende. Das bedeutet: Alle Personen unter 16 Jahren werden für die Nutzung von Plattformen wie Tiktok, Instagram, Snapchat und Facebook gesperrt.
Welche Strafen drohen: Die Social-Media-Unternehmen müssen „angemessene Maßnahmen“ ergreifen, um die jungen Menschen vom Zugang zu ihrer Plattform abzuhalten, andernfalls drohen ihnen Strafen von bis zu 50 Millionen australischen Dollar, berichtet der australische Sender ABC. Hintergrund des Vorstoßes ist die Überzeugung einer Mehrheit im Parlament, dass die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden der Kinder andernfalls in Gefahr seien.
Kritik der Konzerne: Die großen Tech-Konzerne hatten zuvor einen Aufschub beim geplanten Verbot für Unter-16-Jährige gefordert (SZ Dossier berichtete). Mehrere Unternehmen kritisierten, dass das Gesetz überhastet durchs Parlament gehe. Google und Meta schlugen vor, die Ergebnisse eines Pilotprojekts zur Altersverifikation im Netz abzuwarten, um die Praxistauglichkeit des Vorschlags zu überprüfen. Der Gesetzesentwurf sei inkonsistent und ineffizient, hieß es.