von Florian Eder, Gabriel Rinaldi und Peter Ehrlich
Diese Meldung stammt aus dem folgenden Briefing des Dossiers Platz der Republik:
Linke Silberlocken, Freie Wähler, im Zweifel auch das BSW werden es dem Bundesverfassungsgericht danken, dass es den Versuch der Ampel stoppte, mittels des neuen Wahlrechts Konkurrenz aus dem Bundestag fernzuhalten. Die Strategie, auf den Gewinn mindestens dreier Wahlkreise zu zielen und über die Grundmandatsklausel ins Parlament einzuziehen, wäre anders nicht möglich.
Danke, Ampel. Das Vorgehen, wenn erfolgreich, nähme etwas Dringlichkeit aus einer Debatte über die Fünf-Prozent-Hürde, die mit Wucht zurück sein wird, sollte sich eine Momentaufnahme zum Trend verfestigen: In dieser Woche sorgten nicht nur bei Demokratietheoretikern Umfragen für Unruhe, die nur vier Parteien über der Hürde sahen – und drei weitere bei rund um die vier Prozent.
Knappe Sache: Eine Direktwahl-Strategie, wenn klug eingefädelt, hilft zunehmend nicht ausschließlich den großen Parteien. Mehr Wahlkreise werden mit engen Margen gewonnnen. Bei der Bundestagswahl 2017 wiesen rund 60 Wahlkreise ein knappes Ergebnis auf. 2021 lagen erst- und zweitplatzierte Direktkandidaten schon in mehr als 80 Wahlkreisen weniger als fünf Prozentpunkte auseinander. Die gemähten Wiesen wurden hingegen weniger.